Am 18. Februar fand der Tag der Bildungsforschung 2025 statt, der alljährlich vom Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) an der UDE ausgerichtet wird.
Rund 50 Wissenschaftler*innen präsentierten im Glaspavillon ihre Arbeit und neuen Projekte in zwei Postersessions. Das Team des Lehrstuhls Didaktik der Sozialwissenschaften war gleich dreifach vertreten:
Zum Rahmenthema „Wie gelingt Demokratiebildung in einer pluralen Gesellschaft?“ moderierte Prof. Dr. Sabine Manzel eine Podiumsdiskussion, bei der Prof. Dr. Isabell van Ackeren-Mindl und Dr. Tim Zosel (beide UDE) und Prof. Dr. Katrin Hahn-Laudenberg (Uni Münster) ihre Perspektiven einbrachten.
Unterwegs zur größten Tagung für Bildungsforschung
Ein Tagungsbericht von Judith Niedecker, neue wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Didaktik der Sozialwissenschaften von Prof. Dr. Sabine Manzel
Nur wenige Wochen nach meinem Start als Doktorandin stand meine erste Konferenzteilnahme an. Vom 27.- 29.01.2025 versammelte sich die Gesellschaft der empirischen Bildungsforschung (GEBF) zu ihrer 12. Jahrestagung an der Universität Mannheim. Über 1300 Teilnehmende aus der Bildungsforschung, den Fachdidaktiken und der Psychologie präsentierten und diskutierten bei 106 Symposien, 340 Einzelbeiträgen und 16 offenen Formaten. Das war überwältigend!
In diesem Jahr stand unter anderem die Verzahnung von Forschung und Praxis im Vordergrund. Zur Frage „Wie hältst du’s mit der Evidenz?“ (YouTube-Aufzeichnung) diskutierten zur Eröffnung Bob Blume („Bildungsinfluencer“ und Lehrer), Prof. Felicitas Thiel (Ständige Wissenschaftliche Komission der KMK) und Daniel Hager-Mann (Ministerialdirektor im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg). Sie machten unterschiedliche Vorschläge, wie die Forschungsarbeit für die Schulpraxis nachhaltig genutzt werden kann. Dieses Thema hat mich besonders interessiert, da ich letztes Jahr als Lehrerin im Schulunterricht gemerkt habe, wie schwer die Vernetzung von Schulpraxis und Forschung ist.
Spannend fand ich neben den Keynotes die verschiedenen Fachvorträge inklusive anregender Diskussionen. Von ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ über ‚Vertrauen Jugendlicher in die Wissenschaft‘ bis hin zur ‚Nutzung von Künstlicher Intelligenz für den Unterricht‘ war alles dabei. Dadurch konnte ich mir noch weitere Ideen und Inspirationen für meine Arbeit am Lehrstuhl einholen. Zum Beispiel, wie künstliche Intelligenz zur Unterstützung des Schreibens argumentativer Texte eingesetzt werden kann. Auch Sabine hielt einen Vortrag mit dem Titel „Diskurs und Konflikterleben im Politikunterricht“ und präsentierte erste Ergebnisse einer explorativen Pilotstudie zu agonaler Pluralität im Klassenzimmer und in der Freizeit. Das Pilotprojekt ist im Kontext der Forschungsinitiative „Agonale Pluralität – AgonPlur“ entstanden und ein Forschungsschwerpunkt am Lehrstuhl der Didaktik für Sozialwissenschaften.
Mein Fazit: eine wirklich bereichernde Erfahrung, die nicht nur meine Perspektive auf aktuelle Forschungsthemen erweitert, sondern auch die Herausforderungen und Chancen der Vernetzung von Forschung und Schulpraxis hervorgehoben hat. Ich freue mich schon auf die nächste Tagung!
Das Superwahljahr 2024 geht zu Ende, leider dauern Kriege, Krisen und gesellschaftliche Polarisierung an. Wir wünschen allen engagierten Freundinnen und Freunden eine gesunde und friedliche Weihnachtspause mit Zeit für Muße und Gemütlichkeit.
Möge die Jahreswende Gelegenheit zur Erholung bereithalten, um in 2025 antidemokratischen Bestrebungen mit politischer Bildungsarbeit wieder mutig und tatkräftig etwas entgegenzusetzen.
Wir danken Ihnen & Euch für Euer Interesse und Eure Treue und freuen uns auf neue gemeinsame Vorhaben und Projekte!
Herzliche Grüße von Eurem CIVES-Team
Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
Exkursionen und Expertengespräche bieten das fachdidaktische Potenzial für wirksames politisches Lernen (vgl. z.B. Detjen, 2007; Massing, 2014; Studtmann, 2020), sofern das Einzelerlebnis mit einem strukturellem Lernangebot im professionellen Unterricht verknüpft wird. Wie einflussreich Exkursionen und Begegnungen mit realen Mandatsträger*innen sein können, hat 2017 die wissenschaftliche Begleitstudie des Projekts „Jugend partizipiert“ der UDE-Forscher*innen Helmut Bremer, Tim Zosel und Laura Schlitt gezeigt.
Die beiden Makromethoden sind daher auch Inhalt des Seminars „Vorbereitung Berufsfeldpraktikum“ von Laura Möllers und werden hierin theoretisch betrachtet sowie praktisch erfahren.
Bei der Exkursion zum Landtag NRW am 28. November 2024 nutzten Lehramtsstudierende die Gelegenheit, das Parlament nicht nur als zentralen Demokratieort, sondern auch als außerschulischen Lernort zu erleben. Sie lernten die didaktischen Bildungsangebote des Landtags kennen und tauschten sich mit dem Essener Abgeordneten Frank Müller, MdL, SPD-Fraktion, zu diversen schul-, bildungs- und jugendpolitischen Themen aus. Müller ist u.a. Mitglied im Schul- und Jugendausschuss, Sprecher in der Enquete-Kommission I „Chancengleichheit in der Bildung“, Queerbeauftragter und in der Stadtgesellschaft Essen ehrenamtlich aktiv, u.a. als Vorstandsvorsitzender des Vereins für Kinder und Jugendarbeit Ruhrgebiet e. V. sowie als Vorstandsmitglied des Deutschen Kinderschutzbundes Essen e. V.
Workshops zeigen Möglichkeiten für den Fachunterricht
Seit Herbst ist Prof. Dr. Sabine Manzel mit Workshops zur Demokratiebildung unterwegs. So fand Mitte Oktober die Tagung „Demokratiebildung als Querschnittsaufgabe der Lehrer:innenbildung“ im Rahmen des Projekts ADiLA – Aktiv für Demokratiebildung im Lehramt an der Universität Trier statt. Teilnehmende Lehrkräfte loteten in einem Videotraining zu demokratiefeindlichen Schüler*innen-Äußerungen Handlungsoptionen für den professionellen Umgang mit kritischen Situationen aus.
Am 13. November tauschten sich Teilnehmende des CIVES-SoWi-Netzwerks an der Universität Duisburg-Essen zum übergeordneten Thema „Das Klassenzimmer als Austragungsort aktueller Konflikte in pluralen Gesellschaften?“ aus. Im Rahmen des fachdidaktischen Fortbildungsangebots wurden erste Daten einer Schüler*innenbefragung zu Konflikten im Klassenzimmer und auf dem Pausenhof präsentiert. In Workshopphasen wurden diese Erkenntnisse anhand von Fallbeispielen vertieft, emotionale Triggerpunkte und diskursive Herausforderungen im Fachunterricht konkretisiert und fachdidaktische sowie pädagogische Antworten diskutiert.
Prof. Manzel begegnet mit ihren Workshops dem Wunsch von Lehrkräften nach mehr Sicherheit im professionellen Umgang mit Konflikten und tiefgreifendem Dissens: Wie sollen sie sich in Unterrichtssituationen verhalten, in denen sich Schüler*innenpopulistisch oder gar menschenverachtend äußern und die Grenzen der Toleranz, des demokratischen Wertekanons und universelle Menschenrechte überschreiten? Wo liegen die Grenzen der Kontroversität?
Zu diesen Fragen gibt es Angebote, die sich aus wissenschaftlichen Forschungsprojekten für die Praxis nutzen lassen. So eignen sich beispielsweise Videotrainingsauf Basis authentischer Unterrichtsaufnahmen, um Lehrkräfte auf Konflikte in Diskussionen im Klassenzimmer vorzubereiten. In der gemeinsamen Reflexion kritischer Situationen, in denen Schüler*innen durch ihre Äußerungen die gemeinsame demokratische Wertebasis verlassen, können Unsicherheiten gegenüber der ‚richtigen‘ Lesart des Beutelsbacher Konsens abgebaut werden (mehr zu den Animationsvideos aus dem LArS-Forschungsprojekt hier).
„Texte schreiben kann ja auch die KI!“ – Dennoch: Schreibfähigkeiten bleiben zentrale Voraussetzung für den Lernerfolg von Schüler*innen und ihre Partizipationsmöglichkeiten. Dabei ist das Schreiben als solches immer auch Teil einer fachlichen Auseinandersetzung um nicht zuletzt Lernprozesse zu strukturieren, Wissen zu generieren oder Fachkonzepte zu verstehen.
Der Beitrag von Dr. Claudia Forkarth und Prof. Dr. Sabine Manzel setzt sich aus politikdidaktischer Perspektive mit Schreibkompetenzen zu politischen Urteilen im sozialwissenschaftlichen Fachunterricht auseinander und diskutiert, wie sich ein empirisches Messeinstrument aus einem Forschungsprojekt (SchriFT II) als Diagnoseinstrument für die schulische Praxis nutzbar machen lässt.
Gemeinsam mit der Essener Allianz für Weltoffenheit und PACT Zollverein hatte die Stadt Essen Institutionen, Initiativen und alle interessierten Bürger*innen der Stadtgesellschaft eingeladen, ein Zeichen für die Demokratie und gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus zu setzen.
(C) Eigene Fotos
Für die Universität Duisburg-Essen, die Teil der Essener Allianz ist, wirkte die CIVES! School of Civic Education an der Demokratiekonferenz mit und informierte beim „Markt der Möglichkeiten“ über ihre Angebote für die sozialwissenschaftliche Lehrkräfte-Bildung.
Die Demokratiekonferenz ermöglichte mit einem breiten Vortrags- und Workshopprogramm die vertiefte Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus, aber auch Rechtsextremismus.
An der Universität Duisburg-Essen gibt es ab sofort einezentrale Ansprechpartnerin für Antisemitismus, Muslim*innenfeindlichkeit und Nahostkonflikt. Monika Hübscher ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Bildungswissenschaften, AG Migrations- und Ungleichheitsforschung, und berät im neu gegründeten Diversity Support Center (DSC) direkt Betroffene, aber auch Mitarbeitende zum Umgang mit diesen Themen.
(C) ZLB/UDE via Instagram
Parallel zur Demokratiekonferenz fand im Audimax die vom Zentrum für Lehrkräftebildung (ZLB) organisierte Kindervorlesung „Demokratie & Du – Politik im Fokus“mit Dr. Kristina Weissenbach (Institut für Politikwissenschaft) statt, die auch die Vorlesung „Einführung in die Politikwissenschaft“ im Lehramt Grundschule hält.
Vom 6.- 9. Juni 2024 findet die zehnte Direktwahl zum Europäischen Parlament statt. Zum ersten Mal können bereits 16-Jährige wählen, wodurch viele Schüler*innen zu Erstwähler*innen werden.
Auf den neuen Europawahlratgeber von Kaeding et al., der Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützen kann, hatten wir in unserer CIVES-News vom 21.01.24 hingewiesen.
Zur weiteren Unterstützung haben wir ein neues CIVES-Themen-Padlet erstellt, das verschiedene Materialien externer Institutionen bündelt und Impulse für anregende Lehr-Lernsituationen liefert.
Sowohl thematisch sortierte Rubriken als auch markierte Angaben zu Zielgruppe/Altersstufen, Zeitdauer, Material-Charakter und Anbieter unterstützen dabei, schneller einen Überblick über die Vielzahl an Materialien zum Thema zu gewinnen.
Wir werden die digitale Pinnwand in den kommenden Wochen weiter bearbeiten und freuen uns über Ihre Hinweise. Sollten Sie Ergänzungen oder Kommentare zu den Vorschlägen haben, senden Sie uns gerne eine Mail an team@cives-school.de.
Exemplarische Erkenntnisse bezüglich der Themen Schule, Jugend & Europa:
Die kürzlich veröffentlichte ICCS 2022-Studie konnte zeigen, dass sich mehr als drei Viertel der Schüler*innen Nordrhein-Westfalens und Schlesweig-Holsteins als Europäer*innen identifizieren und sowohl die wirtschaftlichen Vorteile und gemeinsamen Gesetze der EU, die Anerkenung von Bildungsabschlüssen als auch insbesondere die europäische Freizügigkeit befürworten (vgl. Kap. 8).
Gleichzeitig empfehlen Prof. Hermann Josef Abs & Prof. Katrin Hahn-Laudenberg „Europa bezogene Lehrinhalte stärker und früher als bisher im Schulunterricht zu verankern“(UDE, 22.02.2024), da die befragten deutschen 14-Jährigen etwas weniger Lerngelegenheiten zu Europa im Unterricht wahrnahmen als gleichaltrige Schüler*innen in den europäischen Vergleichsländern (ICCS-Studie, S. 231ff.). Die beiden Forscher*innen kamen bereits 2020 zu dem Ergebnis, „dass Schüler*innen, die bessere Sozialbeziehungen und mehr Lerngelegenheiten zu Europa berichten, nicht nur grundsätzlich supranationaler Zusammenarbeit positiver gegenüberstehen und überstaatlichen Institutionen häufiger vertrauen, sondern auch die Performanz der EU positiver bewerten“ (Hahn-Laudenberg & Abs, 2020).
Die JIM-Studie von 2023 zeigte, dass sich jeweils ungefähr ein Drittel aller 12-19-Jährigen in Deutschland über die social media-Kanäle YouTube, Instagram und TikTok über aktuelle Nachrichten und das Weltgeschehen informiert (mpfs, 2023, S. 43). Bei einer jüngst veröffentlichten Online-Befragung von schleswig-holsteinischen Schüler*innen der Jahrgänge 9-13, die im Auftrag der Landesregierung Schleswig-Holsteins durchgeführt wurde, bestätigte sich dieses Nutzungsverhalten. Auf die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit, sie die folgenden social media-Kanäle nutzen würden, um sich über die Europawahlen zu informieren, gaben 47% der Befragten YouTube an, 45% Instagram und 40% TikTok (Beutel & da Mota Pedrosa, 2024, S. 24). Mit Blick auf Fake News und Desinformationskampagnen, die sich aufgrund ihrer Algorithmen insbesondere in den sozialen Medien schnell verbreiten, sollte dies in politisch-bildenden Kontexten adressiert werden.
Sie ist beliebt und doch wenig erforscht. Die Karikatur wird von Lehrkräften der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer gerne verwendet, um im Unterrichtseinstieg die Schüler*innen für ein neues Thema zu motivieren. Viele Lehrpläne geben die Auseinandersetzung mit diskontinuierlichen Textsorten wie Karikaturen vor.
Gleichzeitig ist die Karikaturenanalyse anspruchsvoll und benötigt sowohl mehrstufiges Methodentraining als auch intensive inhaltliche Auseinandersetzung im Unterrichtsverlauf. Dennoch gibt es kaum empirische Untersuchungen dazu, wie Karikaturen von Lernenden wahrgenommen und verstanden werden, ob sie tatsächlich motivieren.
Diese Forschungslücke greift Jonas Adam in CIVES-FLiP #5 auf. In seinem Studienprojekt untersuchte er das selbsteingeschätzte Verständnis von 51 Schüler*innen und das wahrgenommene Motivierungspotenzial von Karikaturen in der Unterrichts-Einstiegsphase. Er entwickelte hierfür zwei vollstrukturierte Fragebögen, deren Items sich an bestehenden Skalen, wie der COACTIV-Studie orientieren.
CIVES-FLiP#5dokumentiert die theoretischen Grundannahmen, die Entwicklung des Forschungsdesigns sowie die kritische Reflexion der Ergebnisse. Das Studienprojekt entstand im Rahmen des Praxissemesters im Sommer 2022 und wurde von Prof. Dr. Sabine Manzel vom Lehrstuhl Didaktik der Sozialwissenschaften betreut.
Der Autor studierte an der Universität Duisburg-Essen die Fächer Sozialwissenschaften und Mathematik für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (M.Ed.) und beginnt im Mai 2024 seinen Vorbereitungsdienst.
Weitere Informationen zur Reihe CIVES-FLiP und bisher veröffentlichten Beiträgen erhalten Sie hier. Alle CIVES-Beiträge erscheinen im OpenAccess, vollumfänglich und kostenfrei.
Bildnachweis:
Bild 1: Gerhard Mester, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Bild 2: Cover CIVES-FLiP #4 (Eigenes Bild, CIVES/UDE)
Außerschulische Praktika kämpfen in der Lehrer*innen-Ausbildung um Akzeptanz. Ihr Beitrag zur Professionsentwicklung angehender Lehrkräfte ist ungeklärt. Bislang gibt es wenig inhaltliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Berufsfeldpraktikum (BFP).
Anhand von vier Kapiteln wird das Thema grundsatztheoretisch, hochschulspezifisch, praxisorientiert und empirisch diskutiert. Es gelingt den 70 Autor*innen ein breites Spektrum zu beleuchten, wodurch das Buch einen profunden Beitrag zur Debatte um ‚kohärente Lehrer*innenbildung‘ leistet.
Einblick in das BFP-Konzept im Fach Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften an der UDE gibt Laura Möllers in ihrem Artikel „Reflexionskompetenz und Innovationskompetenz im Berufsfeldpraktikum“ in Kapitel III zu Good-Practice-Beispielen. Sie setzt das BFP-Modul seit dem Wintersemester 2015/16 als Dozentin um und hat es seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.
„Zunächst begegnen mir die Studierenden skeptisch. Sie möchten lieber in die Schule und Unterrichtserfahrungen sammeln. Nach Seminar und Praktikum sitzen mir viele begeistert im Modulabschlussgespräch gegenüber und neue Ideen und Erkenntnisse sprudeln aus ihnen heraus. Der Ausflug in die außerschulische politische Bildung stiftet viel Bewegung im Kopf“.
Außerschulische Kooperationen und Multiprofessionalität sind für Laura Möllers Kennzeichen eines innovativen Unterrichts und einer zukunftsorientierten Schulentwicklung. Im BFP-Modul haben angehende Lehrkräfte Gelegenheit, außerschulische Expert*innen und Lernorte ihres Unterrichtsfachs kennenzulernen. So bekommen sie konkrete Ideen bezüglich potenzieller Partner*innen für zukünftige Zusammenarbeit.
Ergebnisse der NRW-Lehrkräftebefragung im Rahmen der ICCS-Studie 2022
Lehrkräfte tragen entscheidend zum Lernerfolg von Schüler*innen bei. Das gilt auch für die schulische politische Bildung. Die Unterrichtsqualität im Fachkanon Politik/Wirtschaft/Sozialwissenschaften/Gesellschaftslehre hängt u. a. davon ab, ob Lehrkräfte hier geeignete Strukturen schaffen, die den Schüler*innen verständnisfördernde Lernprozesse für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge und Problemfragen ermöglichen. Gerade in Zeiten herausgeforderter Demokratien durch bspw. Desinformation in Social Media-Kanälen, dem Erstarken autoritärer Systeme und globaler Konflikte sind kompetente Bürger*innen entscheidend, um sich für demokratische Werte einzusetzen und im Dialog miteinander Lösungen für die Herausforderungen zu finden. Somit kommt Schule und den Fachlehrkräften bei der (Aus-)bildung zukünftiger Bürger*innen eine wichtige Rolle zu: Professionell gestalteter und an aktuellen Herausforderungen orientierter sozialwissenschaftlicher Unterricht ist eine Grundvoraussetzung, damit Schüler*innen zu mündigen Bürger*innen in einer Demokratie heranwachsen können.
Hier setzt die mittlerweile dritte International Civic and Citizenship Education Study 2022 (ICCS 2022) an. In der Studie wurden nicht nur politisches Wissen und Einstellungen von Schüler*innen in 24 Ländern, sondern auch die Situation an Schulen und die Leistungsfähigkeit der Schulsysteme im Hinblick auf politische Bildung erfasst. Der dazugehörige Sammelband ist jetzt im Waxmann Open Access erschienen.
Im Beitrag von Rukiye Ateş, Sabine Manzel, Hermann Josef Abs und Daniel Deimel werden sog. Sichtstrukturen untersucht. Diese beziehen sich auf beobachtbare Merkmale wie z.B. das Format des Unterrichts, Methoden und Medien, die für den Unterricht eingesetzt werden. Mithilfe eines Fragebogens wurden Lehrkräfte befragt, die sozialwissenschaftliche Unterrichtsfächer in achten Klassen unterrichten. Der Fokus der Untersuchung lag auf drei Teilaspekten:
Unterrichtsplanung (Nutzung von Quellen und Materialien für die Planung)
Gestaltung von Lernumgebungen (Umsetzung von Mikro- und Makro-Methoden, Sozialformen, Medien und Arbeitsmitteln)
Bewertungsformen, um Leistungen der Schüler*innen im sozialwissenschaftlichen Unterricht zu beurteilen.
Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt für NRW sowie für europäische und außereuropäische Vergleichsländer.
In der Befragung wird deutlich, dass Lehrkräfte in NRW bemüht sind, aktuelle Themen, Materialien und Medien in ihren Unterricht zu integrieren sowie Themenwünsche von Schüler*innen zu berücksichtigen. Bei der Unterrichtsplanung fällt NRW, besonders bei der Nutzung des Internets, jedoch hinter Länder wie Taiwan zurück. Ebenso wird deutlich, dass in einer zunehmend digitalisierten und heterogenen Gesellschaft weiterhin auf die Arbeit mit dem „traditionellen“ Medium Schulbuch zurückgegriffen wird, so dass das Potenzial einer vielfältigeren Mischung von Medien bislang nicht ausgeschöpft zu sein scheint.
Im Hinblick auf die Bewertungspraktiken zeigen sich Unterschiede zwischen NRW und den Vergleichsländern: In der Sekundarstufe I sind in NRW keine schriftlichen Leistungsüberprüfungen gefordert, so dass die Beurteilung der Schüler*innen vor allem über Beobachtungen und Projektarbeiten erfolgt. Im Vergleich werden in anderen Ländern „klassische“ Prüfungsformate wie schriftliche Tests und mündliche Prüfungen bevorzugt. In allen untersuchten Kategorien ließen sich Disparitäten in den Ergebnissen hinsichtlich des Geschlechts der Lehrkräfte und der Schulform feststellen.
Auf die fachliche Lehrbefähigung kommt es an!
Schulformabhängige Unterschiede wie in den ICCS-Daten zu den Sichtstrukturen lassen sich neben den Faktoren Migrationsgeschichte und akademischer Hintergrund auch in den semesterweise stattfindenden Self-Assessments zum Professionswissen der Masterstudierenden am Lehrstuhl für Didaktik der Sozialwissenschaften finden (siehe hierzu auch unsere CIVES-News vom 13.02.2024). Die gezielte Messung des Professionswissens bei angehenden Lehrkräften an der UDE unterstützt die Qualitätssicherung und -entwicklung von Lehramtsstudiengängen. Dies erscheint umso bedeutsamer, wenn sich als entscheidendes Differenzmerkmal hinsichtlich qualitätsvollen Unterrichtsstrukturen in der ICCS-Studie 2022 die entsprechende Lehrbefähigung für das Fach herauskristallisiert. Hier besteht angesichts des Öffnens der Lehramtsausbildung für Quer- und Seiteneinsteiger*innen dringender Handlungsbedarf, um schulische politische Bildung als Kernelement für Demokratiebildung und weiterentwicklung zu stärken. Der Beitrag gibt einen ersten Anstoß, um notwendige bildungspolitische Schritte anzugehen.
Der Beitrag (Kapitel 13) sowie der gesamte Sammelband können beim Waxmann Verlag im Open Access heruntergeladen werden.
In diesem Rahmen präsentierte Frederik Heyen, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften, neue Befunde zu Unterschieden im Professionswissen von SoW-Lehramtsstudierenden unter Berücksichtigung von Diversitätsmerkmalen sowie zum Zusammenhang von Selbsteinschätzung und Testleistung (vgl. Forschungsposter).
Die zugrundeliegenden Daten entstammen der Studierendenbefragung, die seit über sechs Semestern standardmäßig zu Beginn der Masterstudiengänge Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften das Professionswissen von Lehramtsstudierenden im Rahmen eines Self-Assessments erhebt (mehr Informationen hierzu unten in der Info-Box).
Erwartungskonform zeigen sich teils hochsignifikante Unterschiede in den Testleistungen von Studierenden bei der Betrachtung von Herkunftsfaktoren wie der Muttersprache oder dem akademischen Hintergrund. Studierende mit einer anderen Muttersprache als Deutsch oder ohne akademischen Hintergrund erzielen teils signifikant niedrigere Testergebnisse. Positiv ist hervorzuheben, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen. Die Sprache und soziale Herkunft scheinen auch im Bachelorstudium einen großen Einfluss auf den Wissenserwerb von Studierenden zu haben. Dies deckt sich mit den jüngsten Ergebnissen der großen internationalen Schulleistungsstudien wie PISA und IGLU, nach denen der Kompetenzerwerb von Schüler*innen maßgeblich durch ihre soziale Herkunft bestimmt wird. Diese Herkunftseffekte scheinen sich bis in das Masterstudium fortzusetzen.
Besonders überraschten große Unterschiede zwischen den Testergebnissen der Studierenden der Schulformen Haupt-, Real- und Gesamtschule (HRSGe) und den Studierenden der Schulformen Gymnasium und Gesamtschule (GyGe). Studierende der ersten Gruppe erzielen in allen getesteten Wissensfacetten signifikant niedrigere Ergebnisse. Eine Erklärung könnte sein, dass die Gruppe der Studierenden für die Schulformen HRSGe einen deutlich überdurchschnittlichen Anteil an Studierenden aufweist, für die Deutsch nicht die Muttersprache darstellt und die keinen akademischen Hintergrund aufweisen. Die Befunde werfen Fragen hinsichtlich einer potenziell notwendigen Differenzierung der Studieninhalte und einer gezielten Förderung der Studierenden innerhalb dieser Studiengänge auf.
Nur in zwei der vier getesteten Wissensfacetten zeigen sich schwache Zusammenhänge zwischen der Selbsteinschätzung der Studierenden und ihren Testergebnissen. Lehramtsstudierende scheinen folglich nur sehr eingeschränkt in der Lage, ihr Wissen akkurat einzuschätzen. Ein ähnlicher Befund zeigte sich bereits in einer Studie von König et al. (2012) in Bezug auf das pädagogische Wissen von Lehramtsstudierenden.
Die Rückmeldung im Rahmen des Self-Assessments kann Studierenden daher eine wichtige Orientierung über den eigenen Wissensstand bieten. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines regelmäßigen Einsatzes von Self-Assessment-Verfahren entlang des Studienverlaufs, um Studierende evidenzbasierte bei ihrem Wissenserwerb zu unterstützen.
Weitere Forschungsprojekte und -erkenntnisse, die beim Tag der Bildungsforschung 2024 präsentiert wurden, finden Sie hier.
Qualitätsentwicklung und -sicherung in der SoWi-Lehrkräfte-Ausbildung
Ansatz und Ergebnisse des Forschungsprojekts ProViel
Im Dezember 2023 endete das große Förderprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. Neun Jahre lang unterstützen Bund und Länder zahlreiche Projekte zur Reformierung und Verbesserung der Lehrkräftebildung in Deutschland.
An der Universität Duisburg-Essen wurden in diesem Rahmen unter dem Dach von „ProViel – Professionalisierung für Vielfalt“ seit 2016 insgesamt 24 Teilprojekte realisiert. Das Fach Sozialwissenschaften entwickelte hierbei mit SoWis-L ein Testinstrument, das erstmals sowohl das Fachwissen in den Bereichen Politik und Wirtschaft als auch das fachdidaktische Wissen verlässlich und getrennt voneinander erfassen kann. Hiermit war es möglich, erstmalig das Professionswissen von Lehramtsstudierenden des Fachs Sozialwissenschaften zu untersuchen. Die Befunde wurden in der Fachzeitschrift diagnostica veröffentlicht.
Mittels des entwickelten Fragebogens SoWis-L wird seither standardmäßig das Professionswissen von Lehramtsstudierenden zu Beginn der Masterstudiengänge Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften im Rahmen eines Self-Assessments erhoben. Zusätzlich werden die Studierenden gebeten, ihren Wissensstand selbst einzuschätzen, um Vergleiche mit der Selbstwahrnehmung der Studierenden und ihren Testergebnissen zu ermöglichen. Das eigene Testergebnis wird den Studierenden anschließend mittels eines während der Befragung erstellten, individuellen, anonymen Codes zur Verfügung gestellt.
Ein gut ausgebildetes Professionswissen ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Kompetenzerwerb und Studienverlauf, da die Inhalte des Masters auf dem Grundlagenwissen des Bachelorstudiums aufbauen. Noch wichtiger erscheint allerdings eine möglichst akkurate Selbsteinschätzung des eigenen Wissens, um zum Beispiel Defizite selbst zu erkennen und eigenverantwortlich im Verlauf des Masterstudiums zu schließen.
Die Ergebnisse des Self-Assessments sind vor diesem Hintergrund in mehrfacher Hinsicht relevant:
• Erstens bieten sie auf der Systemebene Einblicke in die Qualität der universitären Lehramtsausbildung.
• Zweitens dienen sie auf der Ebene des Qualitätsmanagements dazu, wichtige Informationen über den aktuellen Stand und die Entwicklung der Studierendenleistungen sowie relevante Einflussfaktoren zu generieren.
• Und drittens ermöglichen sie auf der Individualebene sowohl den Studierenden als auch den Lehrenden zu erfahren, welche Wissensbereiche bereits gut entwickelt sind und wo Unterstützungsbedarf besteht.
Weitere Analysen aus ProViel im Fach WiPo/SoWi sind derzeit in Vorbereitung.
Lehramtsstudierende begegnen Expert*innen und erkunden Lernorte außerhalb von Schule und Unterricht
Ob kommunale Jugendkonferenzen zur Förderung von Teilhabe, Pocketworkshops zu Verschwörungserzählungen oder Methoden der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit – im Wintersemester 2023/24 beschäftigten sich die Lehramtsstudierenden des dritten Ausbildungsjahrs wieder exemplarisch mit der Vielgestaltigkeit der politischen Bildung.
Teil des BFP-Moduls im Fach SoWi sind berufsbezogene Gespräche mit Bildungsexpert*innen und Exkursionen zu außerschulischen Lernorten. Die Studierenden lernen auf diesem Wege u.a. potenzielle Partner*innen für zukünftige Bildungskooperationen kennen.
So war Sozialarbeiter Daniel Zimmer von der Jugendhilfe Essen gGmbH, einer der Praxisgäste in diesem Semester. Er arbeitet in der Fachstelle „Aktion: Mensch!“ der „Partnerschaft für Demokratie Essen!“ und realisiert dort u.a. die Workshops der DemokratieCoaches. Gemeinsam mit Florian van Rheinberg von der Stadt Essen vermittelte er im Seminar einen Einblick in die vielfältigen Arbeitstätigkeiten, die im Rahmen eines solchen Projekts umgesetzt werden: von didaktischer Konzeptentwicklung und pädagogischer Basisarbeit über finanzielle Budgetplanung, Berichtswesen, Vernetzung mit relevanten Akteuren, Öffentlichkeitsarbeit, Evaluation u.a.
Gemeinsam mit Bildungsreferent Felix Tschuch vom aktuellen forum e.V. in Gelsenkirchen probierten die angehenden Lehrkräfte selbst eine erlebnispädagogische Methode aus, die bei af-Workshops in der Einstiegsphase zur Stärkung überfachlicher und fachlicher Kompetenzen eingesetzt wird.
Über die vielfältigen Bildungsangebote des Landtags Nordrhein-Westfalens informierte Sozialwissenschaftlerin Linda Meyer vom Referat Besucherinformation & Demokratiebildung bei der Seminarexkursion Mitte Januar. Von großen Planspielen wie dem Jugendlandtag, Wanderausstellungen für Grundschulen, Schulbesuche vom Landtagspräsidenten oder virtuellen Plenarbesuchen. Das große didaktische Programmportfolio des Lernorts Landtag überraschte und interessierte die Studierenden für ihre eigene spätere Lehrtätigkeit.
Einen anderen thematischen Schwerpunkt setzte Fatma Bilgi, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Migrations- und Ungleichheitsforschung an der UDE. Sie gab den Studierenden Einblicke in das Forschungsprojekt „Antisemitismus und Jugend“ und zeigte ihnen anhand von Beispielen aus den entstehenden Bildungsmaterialien, wie Lehrkräfte ihren Unterricht antisemitismuskritisch gestalten können.
Wir bedanken uns bei allen Praxisgästen und Expertinnen herzlich für ihr Kommen und ihre wertvollen Beiträge!
Kaan-Oguzhan Serin ist begeistert von diesem Ausbildungsabschnitt
Bereits während des universitären Lehramtsstudiums praktische Erfahrungen in der Schule zu machen, ist ein großer Gewinn für angehende Lehrer*innen. Gemäß des Lehrerausbildungsgesetzes NRW ist das Praxissemester daher ein zentrales Element in der Ausbildung von Studierenden zu zukünftigen Lehrkräften und wird in NRW seit 2015 umgesetzt. Im Masterstudium verbringen die Studierenden ein Halbjahr an einer Schule, um praxisnahe Einblicke in den Schul- und Lehrkräftealltag zu erhalten. Neben einer wissenschaftsbasierten Auseinandersetzung mit Theorieinhalten stehen im Praxissemester unter anderem das Ausprobieren der Lehrerrolle und die lang erwarteten, ersten eigenen Unterrichtserfahrungen im Fokus.
Das Praxissemester wurde seit seiner Einführung vielfach kritisiert: Komplizierte Struktur (geteilte Ausbildung an drei Lernorten), zu wenig Theoriebezug (vgl. Zurstrassen 2018), ambivalente Effekte auf die Professionalisierung der Studierenden (vgl. für das Fach Religionslehre Caruso 2019) oder auch die hohe finanzielle und zeitliche Belastung für die Studierenden, was eine Petition von Studierenden aus dem Jahr 2022 zeigt.
Dass das Praxissemester – trotz berechtigter Kritik – eine wertvolle Chance für Studierende darstellen kann, zeigen seit 18 Durchgängen viele Erfahrungen von unseren Studierenden in der UDE-Ausbildungsregion. In einer früheren CIVES-News schilderte bereits Alexander Brefort seine damaligen Praxissemester-Eindrücke.
In einem neuen Interview mit CIVES! (extern: YouTube) erzählt nun Kaan-Oguzhan Serin von der bereichernden Zeit während seines Praxissemesters. Der ehemalige Student der Universität Duisburg-Essen und angehende Lehrer für Sozialwissenschaften und Mathematik absolvierte sein Praktikum im Sommersemester 2022 an einer Gesamtschule im Duisburger Norden und betrachtet diesen Ausbildungsabschnitt rückwirkend als den Moment im Studium, an dem er endlich umfassend in die Rolle als Lehrkraft schlüpfen und praktische Erfahrungen sammeln konnte. Gerade das Unterrichten unter Anleitung seiner Ausbilder*innen und die Arbeit mit den Schüler*innen gaben ihm noch einmal neue Berufsmotivation.
Wir wünschen allen Masterstudierenden, die jetzt Mitte Februar ebenfalls ihr Praxissemester beginnen, ebenso wertvolle Erfahrungen und viel Freude beim Eintauchen in die Praxis!
Das Interview entstand im Rahmen einer CIVES-Interviewreihe im Herbst 2022. Sehen Sie auch das Interview von Studentin Anna Pietsch mit der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas oder die Interview-Collage (YouTube) mit fünf Bachelor-Studierenden zu ihren Berufsfeldpraktika in der außerschulischen politischen Bildung.
Diese Fragen beantworten Prof. Dr. Michael Kaeding, Professor für Europäische Integration und Europapolitik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen, und seine Co-Autor*innen im aktualisierten „Europawahlratgeber – Weichenstellung für die Zukunft“ (Wochenschau Verlag), der sowohl online abrufbar als auch über die Landeszentrale für politische Bildung NRW bestellbar ist.
Auf nur 65 Seiten werden sehr übersichtlich ein komprimierter Überblick geboten und zahlreiche Fakten in kurzen Abschnitten und leicht verständlicher Sprache vermittelt. Er eignet sich damit sowohl für die Unterrichtsvorbereitung von Lehrkräften als auch für den direkten Einsatz im Unterricht mit Schüler*innen.
Der Europawahlratgeber liefert Argumente für die Wahlbeteiligung, erklärt die EU, ihren Nutzen sowie Funktionsweise und zeigt die Besonderheiten dieser Europawahl 2024 auf, die inmitten der Folgewirkungen von europäischer Finanz- und Staatsschuldenkrise, Corona, Brexit, des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sowie des neuen Kriegs in Nahost stattfindet und Antworten finden muss auf die Migrationsfrage, Energiekrise und den Klimawandel.