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Exkursion zum Landtag NRW

Eckpunkte

Das Exkursionsangebot richtet sich an eingeschriebene UDE-Studierende der Lehramts-Studiengänge im Fach Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften inkl. SoPäd.

  • Die Seminarexkursion findet statt am Donnerstag, den 28. November 2024 von 10:00 bis 13:00 Uhr.
  • Treffpunkt ist der Eingang des Landtag NRW, Platz des Landtags 1, 40221 Düsseldorf.
  • Die An- und Abreise erfolgt individuell.
  • Sie gelangen vom Düsseldorfer Hbf mit den Straßenbahnlinien 708 Richtung Polizeipräsidium und 709 Richtung Neuss Theodor-Heuss-Platz dorthin, Haltestelle: „Landtag/Kniebrücke“.
  • Parken ist schwierig und teuer. Die Parkgarage des Landtags ist dort Beschäftigten vorbehalten und daher nicht verfügbar. Anliegende Parkhäuser nehmen unterschiedlich hohe Gebühren. Informieren Sie sich im Vorfeld und planen Sie genügend Zeit ein.
  • Die Programminhalte können mit Rücksicht auf andere Besuchergruppen nicht verschoben werden. Bitte seien Sie pünktlich.
  • Es gelten die Vorschriften der aktuellen Coronaschutzverordnung.
  • Taschen, die ein größeres Format als DIN A4 haben, müssen während des Besuchs an der Garderobe deponiert werden.
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Ablauf

10:00 Uhr – Ankunft und Sicherheitscheck
10:30 Uhr – Frühstücksimbiss in der Landtagskantine
11:00 Uhr – Informationsprogramm zum Landesparlament NRW
12:00 Uhr – Expertengespräch mit Frank Müller, MdL (u.a. Sprecher in der Enquetekommission I – Chancengleichheit in der Bildung und Mitglied im Ausschuss für Schule und Bildung)
13:00 Uhr – Programmende

Anmeldung

  • Für die Teilnahme ist eine Anmeldung zwingend erforderlich.
  • Anmeldefrist war Sonntag, der 27.10.2024.
  • Eine Anmeldung ist nur gültig bei Vorliegen der persönlichen Registrierungsbestätigung, die Sie zeitlich verzögert nach Ihrer Anmeldung per E-Mail erhalten.
  • DIE ANMELDUNG IST GESCHLOSSEN.

Bei Fragen zur Exkursion wenden Sie sich gerne an Laura Möllers.


Schüler*innentexte beurteilen und Schreibkompetenz fördern

Neuer Sammelband erschienen mit Beiträgen aus pädagogischer Psychologie, Fach- und Schreibdidaktik

„Texte schreiben kann ja auch die KI!“ – Dennoch: Schreibfähigkeiten bleiben zentrale Voraussetzung für den Lernerfolg von Schüler*innen und ihre Partizipationsmöglichkeiten. Dabei ist das Schreiben als solches immer auch Teil einer fachlichen Auseinandersetzung um nicht zuletzt Lernprozesse zu strukturieren, Wissen zu generieren oder Fachkonzepte zu verstehen.

Im neu erschienenen Sammelband „Texte schreiben in allen Unterrichtsfächern – Textbeurteilung als Grundlage für Schreibförderung und Leistungsbewertung“ schaffen die Herausgeber*innen Inger Petersen, Raja Reble und Jörg Kilian einen Raum für unterschiedliche Perspektiven auf die Textbeurteilung und wie diese im Kontext von Diagnostik und Förderung weitergehend Verwendung finden kann. 

Der Beitrag von Dr. Claudia Forkarth und Prof. Dr. Sabine Manzel setzt sich aus politikdidaktischer Perspektive mit Schreibkompetenzen zu politischen Urteilen im sozialwissenschaftlichen Fachunterricht auseinander und diskutiert, wie sich ein empirisches Messeinstrument aus einem Forschungsprojekt (SchriFT II) als Diagnoseinstrument für die schulische Praxis nutzbar machen lässt.

Der Sammelband ist im Waxmann Verlag erschienen.

CIVES beteiligt sich an Essener
Demokratiekonferenz

Unter dem Motto „Wir alle sind Essen – Gemeinsam für ein friedliches Miteinander“ fand am Freitag, den 14. Juni 2024 die Demokratiekonferenz der Stadt Essen auf Zeche Zollverein statt.

Gemeinsam mit der Essener Allianz für Weltoffenheit und PACT Zollverein hatte die Stadt Essen Institutionen, Initiativen und alle interessierten Bürger*innen der Stadtgesellschaft eingeladen, ein Zeichen für die Demokratie und gegen jede Form von Diskriminierung und Rassismus zu setzen.

(C) Eigene Fotos

Für die Universität Duisburg-Essen, die Teil der Essener Allianz ist, wirkte die CIVES! School of Civic Education an der Demokratiekonferenz mit und informierte beim „Markt der Möglichkeiten“ über ihre Angebote für die sozialwissenschaftliche Lehrkräfte-Bildung.  

Die Demokratiekonferenz ermöglichte mit einem breiten Vortrags- und Workshopprogramm die vertiefte Auseinandersetzung mit den Themen Antisemitismus, antimuslimischem Rassismus, aber auch Rechtsextremismus.

An der Universität Duisburg-Essen gibt es ab sofort eine zentrale Ansprechpartnerin für Antisemitismus, Muslim*innenfeindlichkeit und Nahostkonflikt. Monika Hübscher ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Fakultät für Bildungswissenschaften, AG Migrations- und Ungleichheitsforschung, und berät im neu gegründeten Diversity Support Center (DSC) direkt Betroffene, aber auch Mitarbeitende zum Umgang mit diesen Themen.

(C) ZLB/UDE via Instagram

Parallel zur Demokratiekonferenz fand im Audimax die vom Zentrum für Lehrkräftebildung (ZLB) organisierte Kindervorlesung „Demokratie & Du – Politik im Fokus“ mit Dr. Kristina Weissenbach (Institut für Politikwissenschaft) statt, die auch die Vorlesung „Einführung in die Politikwissenschaft“ im Lehramt Grundschule hält.

Digitale Pinnwand zur
Europawahl 2024

Themenpadlet bündelt Unterrichtsmaterialien

Tim Reckmann / ccnull.de

Vom 6.- 9. Juni 2024 findet die zehnte Direktwahl zum Europäischen Parlament statt. Zum ersten Mal können bereits 16-Jährige wählen, wodurch viele Schüler*innen zu Erstwähler*innen werden.

Auf den neuen Europawahlratgeber von Kaeding et al., der Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung unterstützen kann, hatten wir in unserer CIVES-News vom 21.01.24 hingewiesen.

Zur weiteren Unterstützung haben wir ein neues CIVES-Themen-Padlet erstellt, das verschiedene Materialien externer Institutionen bündelt und Impulse für anregende Lehr-Lernsituationen liefert.

Sowohl thematisch sortierte Rubriken als auch markierte Angaben zu Zielgruppe/Altersstufen, Zeitdauer, Material-Charakter und Anbieter unterstützen dabei, schneller einen Überblick über die Vielzahl an Materialien zum Thema zu gewinnen.

Wir werden die digitale Pinnwand in den kommenden Wochen weiter bearbeiten und freuen uns über Ihre Hinweise. Sollten Sie Ergänzungen oder Kommentare zu den Vorschlägen haben, senden Sie uns gerne eine Mail an team@cives-school.de.

Exemplarische Erkenntnisse bezüglich der Themen
Schule, Jugend & Europa:

Die kürzlich veröffentlichte ICCS 2022-Studie konnte zeigen, dass sich mehr als drei Viertel der Schüler*innen Nordrhein-Westfalens und Schlesweig-Holsteins als Europäer*innen identifizieren und sowohl die wirtschaftlichen Vorteile und gemeinsamen Gesetze der EU, die Anerkenung von Bildungsabschlüssen als auch insbesondere die europäische Freizügigkeit befürworten (vgl. Kap. 8).

Gleichzeitig empfehlen Prof. Hermann Josef Abs & Prof. Katrin Hahn-Laudenberg „Europa bezogene Lehrinhalte stärker und früher als bisher im Schulunterricht zu verankern“(UDE, 22.02.2024), da die befragten deutschen 14-Jährigen etwas weniger Lerngelegenheiten zu Europa im Unterricht wahrnahmen als gleichaltrige Schüler*innen in den europäischen Vergleichsländern (ICCS-Studie, S. 231ff.). Die beiden Forscher*innen kamen bereits 2020 zu dem Ergebnis, „dass Schüler*innen, die bessere Sozialbeziehungen und mehr Lerngelegenheiten zu Europa berichten, nicht nur grundsätzlich supranationaler Zusammenarbeit positiver gegenüberstehen und überstaatlichen Institutionen häufiger vertrauen, sondern auch die Performanz der EU positiver bewerten“ (Hahn-Laudenberg & Abs, 2020).

Die JIM-Studie von 2023 zeigte, dass sich jeweils ungefähr ein Drittel aller 12-19-Jährigen in Deutschland über die social media-Kanäle YouTube, Instagram und TikTok über aktuelle Nachrichten und das Weltgeschehen informiert (mpfs, 2023, S. 43). Bei einer jüngst veröffentlichten Online-Befragung von schleswig-holsteinischen Schüler*innen der Jahrgänge 9-13, die im Auftrag der Landesregierung Schleswig-Holsteins durchgeführt wurde, bestätigte sich dieses Nutzungsverhalten. Auf die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit, sie die folgenden social media-Kanäle nutzen würden, um sich über die Europawahlen zu informieren, gaben 47% der Befragten YouTube an, 45% Instagram und 40% TikTok (Beutel & da Mota Pedrosa, 2024, S. 24). Mit Blick auf Fake News und Desinformationskampagnen, die sich aufgrund ihrer Algorithmen insbesondere in den sozialen Medien schnell verbreiten, sollte dies in politisch-bildenden Kontexten adressiert werden.

Karikaturen im
Unterrichtseinstieg

Studienprojekt zu Verständnis und Motivierungspotenzial

Gerhard Mester, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Sie ist beliebt und doch wenig erforscht. Die Karikatur wird von Lehrkräften der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer gerne verwendet, um im Unterrichtseinstieg die Schüler*innen für ein neues Thema zu motivieren. Viele Lehrpläne geben die Auseinandersetzung mit diskontinuierlichen Textsorten wie Karikaturen vor.  

Gleichzeitig ist die Karikaturenanalyse anspruchsvoll und benötigt sowohl mehrstufiges Methodentraining als auch intensive inhaltliche Auseinandersetzung im Unterrichtsverlauf. Dennoch gibt es kaum empirische Untersuchungen dazu, wie Karikaturen von Lernenden wahrgenommen und verstanden werden, ob sie tatsächlich motivieren.

Diese Forschungslücke greift Jonas Adam in CIVES-FLiP #5 auf. In seinem Studienprojekt untersuchte er das selbsteingeschätzte Verständnis von 51 Schüler*innen und das wahrgenommene Motivierungspotenzial von Karikaturen in der Unterrichts-Einstiegsphase. Er entwickelte hierfür zwei vollstrukturierte Fragebögen, deren Items sich an bestehenden Skalen, wie der COACTIV-Studie orientieren.

CIVES-FLiP#5 dokumentiert die theoretischen Grundannahmen, die Entwicklung des Forschungsdesigns sowie die kritische Reflexion der Ergebnisse. Das Studienprojekt entstand im Rahmen des Praxissemesters im Sommer 2022 und wurde von Prof. Dr. Sabine Manzel vom Lehrstuhl Didaktik der Sozialwissenschaften betreut.

Der Autor studierte an der Universität Duisburg-Essen die Fächer Sozialwissenschaften und Mathematik für das Lehramt an Gymnasien und Gesamtschulen (M.Ed.) und beginnt im Mai 2024 seinen Vorbereitungsdienst.

Weitere Informationen zur Reihe CIVES-FLiP und bisher veröffentlichten Beiträgen erhalten Sie hier. Alle CIVES-Beiträge erscheinen im OpenAccess, vollumfänglich und kostenfrei.

Bildnachweis:
Bild 1: Gerhard Mester, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons
Bild 2: Cover CIVES-FLiP #4 (Eigenes Bild, CIVES/UDE)

Berufsfeldpraktika im Lehramt

Neuer Sammelband liefert erstmals Überblick

Außerschulische Praktika kämpfen in der Lehrer*innen-Ausbildung um Akzeptanz. Ihr Beitrag zur Professionsentwicklung angehender Lehrkräfte ist ungeklärt. Bislang gibt es wenig inhaltliche und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Berufsfeldpraktikum (BFP).  

Dieser Leerstelle und Forschungslücke widmet sich nun ein erster Sammelband: Das Berufsfeldpraktikum als Professionalisierungselement. Grundlagen, Konzepte, Beispiele für das Lehramtsstudium“. Das Herausgeber-Team um Schöning et al. liefert einen strukturierten Überblick über zentrale Diskussionslinien, bestehende Konzepte sowie offene Fragen.

Anhand von vier Kapiteln wird das Thema grundsatztheoretisch, hochschulspezifisch, praxisorientiert und empirisch diskutiert. Es gelingt den 70 Autor*innen ein breites Spektrum zu beleuchten, wodurch das Buch einen profunden Beitrag zur Debatte um ‚kohärente Lehrer*innenbildung‘ leistet.

Einblick in das BFP-Konzept im Fach Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften an der UDE gibt Laura Möllers in ihrem Artikel Reflexionskompetenz und Innovationskompetenz im Berufsfeldpraktikum in Kapitel III zu Good-Practice-Beispielen. Sie setzt das BFP-Modul seit dem Wintersemester 2015/16 als Dozentin um und hat es seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

„Zunächst begegnen mir die Studierenden skeptisch. Sie möchten lieber in die Schule und Unterrichtserfahrungen sammeln. Nach Seminar und Praktikum sitzen mir viele begeistert im Modulabschlussgespräch gegenüber und neue Ideen und Erkenntnisse sprudeln aus ihnen heraus. Der Ausflug in die außerschulische politische Bildung stiftet viel Bewegung im Kopf“.

Außerschulische Kooperationen und Multiprofessionalität sind für Laura Möllers Kennzeichen eines innovativen Unterrichts und einer zukunftsorientierten Schulentwicklung. Im BFP-Modul haben angehende Lehrkräfte Gelegenheit, außerschulische Expert*innen und Lernorte ihres Unterrichtsfachs kennenzulernen. So bekommen sie konkrete Ideen bezüglich potenzieller Partner*innen für zukünftige Zusammenarbeit.  

Der Beitrag von Laura Möllers sowie der gesamte Sammelband sind im Klinkhardt Verlag im OpenAccess erschienen.

Wie gestalten SoWi-Lehrkräfte
ihren Unterricht?

Ergebnisse der NRW-Lehrkräftebefragung im Rahmen der
ICCS-Studie 2022

Lehrkräfte tragen entscheidend zum Lernerfolg von Schüler*innen bei. Das gilt auch für die schulische politische Bildung. Die Unterrichtsqualität im Fachkanon Politik/Wirtschaft/Sozialwissenschaften/Gesellschaftslehre hängt u. a. davon ab, ob Lehrkräfte hier geeignete Strukturen schaffen, die den Schüler*innen verständnisfördernde Lernprozesse für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge und Problemfragen ermöglichen. Gerade in Zeiten herausgeforderter Demokratien durch bspw. Desinformation in Social Media-Kanälen, dem Erstarken autoritärer Systeme und globaler Konflikte sind kompetente Bürger*innen entscheidend, um sich für demokratische Werte einzusetzen und im Dialog miteinander Lösungen für die Herausforderungen zu finden. Somit kommt Schule und den Fachlehrkräften bei der (Aus-)bildung zukünftiger Bürger*innen eine wichtige Rolle zu: Professionell gestalteter und an aktuellen Herausforderungen orientierter sozialwissenschaftlicher Unterricht ist eine Grundvoraussetzung, damit Schüler*innen zu mündigen Bürger*innen in einer Demokratie heranwachsen können.

Hier setzt die mittlerweile dritte International Civic and Citizenship Education Study 2022 (ICCS 2022) an. In der Studie wurden nicht nur politisches Wissen und Einstellungen von Schüler*innen in 24 Ländern, sondern auch die Situation an Schulen und die Leistungsfähigkeit der Schulsysteme im Hinblick auf politische Bildung erfasst. Der dazugehörige Sammelband ist jetzt im Waxmann Open Access erschienen.

Im Beitrag von Rukiye Ateş, Sabine Manzel, Hermann Josef Abs und Daniel Deimel werden sog. Sichtstrukturen untersucht. Diese beziehen sich auf beobachtbare Merkmale wie z.B. das Format des Unterrichts, Methoden und Medien, die für den Unterricht eingesetzt werden. Mithilfe eines Fragebogens wurden Lehrkräfte befragt, die sozialwissenschaftliche Unterrichtsfächer in achten Klassen unterrichten. Der Fokus der Untersuchung lag auf drei Teilaspekten:

  • Unterrichtsplanung (Nutzung von Quellen und Materialien für die Planung)
  • Gestaltung von Lernumgebungen (Umsetzung von Mikro- und Makro-Methoden, Sozialformen, Medien und Arbeitsmitteln)
  • Bewertungsformen, um Leistungen der Schüler*innen im sozialwissenschaftlichen Unterricht zu beurteilen.

Die Auswertung der Ergebnisse erfolgt für NRW sowie für europäische und außereuropäische Vergleichsländer.

In der Befragung wird deutlich, dass Lehrkräfte in NRW bemüht sind, aktuelle Themen, Materialien und Medien in ihren Unterricht zu integrieren sowie Themenwünsche von Schüler*innen zu berücksichtigen. Bei der Unterrichtsplanung fällt NRW, besonders bei der Nutzung des Internets, jedoch hinter Länder wie Taiwan zurück. Ebenso wird deutlich, dass in einer zunehmend digitalisierten und heterogenen Gesellschaft weiterhin auf die Arbeit mit dem „traditionellen“ Medium Schulbuch zurückgegriffen wird, so dass das Potenzial einer vielfältigeren Mischung von Medien bislang nicht ausgeschöpft zu sein scheint.

Im Hinblick auf die Bewertungspraktiken zeigen sich Unterschiede zwischen NRW und den Vergleichsländern: In der Sekundarstufe I sind in NRW keine schriftlichen Leistungsüberprüfungen gefordert, so dass die Beurteilung der Schüler*innen vor allem über Beobachtungen und Projektarbeiten erfolgt. Im Vergleich werden in anderen Ländern „klassische“ Prüfungsformate wie schriftliche Tests und mündliche Prüfungen bevorzugt. In allen untersuchten Kategorien ließen sich Disparitäten in den Ergebnissen hinsichtlich des Geschlechts der Lehrkräfte und der Schulform feststellen.

Auf die fachliche Lehrbefähigung kommt es an!

Schulformabhängige Unterschiede wie in den ICCS-Daten zu den Sichtstrukturen lassen sich neben den Faktoren Migrationsgeschichte und akademischer Hintergrund auch in den semesterweise stattfindenden Self-Assessments zum Professionswissen der Masterstudierenden am Lehrstuhl für Didaktik der Sozialwissenschaften finden (siehe hierzu auch unsere CIVES-News vom 13.02.2024). Die gezielte Messung des Professionswissens bei angehenden Lehrkräften an der UDE unterstützt die Qualitätssicherung und -entwicklung von Lehramtsstudiengängen. Dies erscheint umso bedeutsamer, wenn sich als entscheidendes Differenzmerkmal hinsichtlich qualitätsvollen Unterrichtsstrukturen in der ICCS-Studie 2022 die entsprechende Lehrbefähigung für das Fach herauskristallisiert. Hier besteht angesichts des Öffnens der Lehramtsausbildung für Quer- und Seiteneinsteiger*innen dringender Handlungsbedarf, um schulische politische Bildung als Kernelement für Demokratiebildung und weiterentwicklung zu stärken. Der Beitrag gibt einen ersten Anstoß, um notwendige bildungspolitische Schritte anzugehen.

Der Beitrag (Kapitel 13) sowie der gesamte Sammelband können beim Waxmann Verlag im Open Access heruntergeladen werden.

Tag der Bildungsforschung 2024

Ergebnisse zum Wissen von Lehramtsstudierenden der Sozialwissenschaften

Beim Tag der Bildungsforschung am 06.02.2024, präsentierten über 50 Wissenschaftler*innen neue Forschungsprojekte und Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen. Der jährlich stattfindende UDE-Fachdialog wird vom Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) ausgerichtet.

In diesem Rahmen präsentierte Frederik Heyen, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften, neue Befunde zu Unterschieden im Professionswissen von SoW-Lehramtsstudierenden unter Berücksichtigung von Diversitätsmerkmalen sowie zum Zusammenhang von Selbsteinschätzung und Testleistung (vgl. Forschungsposter).

Die zugrundeliegenden Daten entstammen der Studierendenbefragung, die seit über sechs Semestern standardmäßig zu Beginn der Masterstudiengänge Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften das Professionswissen von Lehramtsstudierenden im Rahmen eines Self-Assessments erhebt (mehr Informationen hierzu unten in der Info-Box).

Erwartungskonform zeigen sich teils hochsignifikante Unterschiede in den Testleistungen von Studierenden bei der Betrachtung von Herkunftsfaktoren wie der Muttersprache oder dem akademischen Hintergrund. Studierende mit einer anderen Muttersprache als Deutsch oder ohne akademischen Hintergrund erzielen teils signifikant niedrigere Testergebnisse. Positiv ist hervorzuheben, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen. Die Sprache und soziale Herkunft scheinen auch im Bachelorstudium einen großen Einfluss auf den Wissenserwerb von Studierenden zu haben. Dies deckt sich mit den jüngsten Ergebnissen der großen internationalen Schulleistungsstudien wie PISA und IGLU, nach denen der Kompetenzerwerb von Schüler*innen maßgeblich durch ihre soziale Herkunft bestimmt wird. Diese Herkunftseffekte scheinen sich bis in das Masterstudium fortzusetzen.

Besonders überraschten große Unterschiede zwischen den Testergebnissen der Studierenden der Schulformen Haupt-, Real- und Gesamtschule (HRSGe) und den Studierenden der Schulformen Gymnasium und Gesamtschule (GyGe). Studierende der ersten Gruppe erzielen in allen getesteten Wissensfacetten signifikant niedrigere Ergebnisse. Eine Erklärung könnte sein, dass die Gruppe der Studierenden für die Schulformen HRSGe einen deutlich überdurchschnittlichen Anteil an Studierenden aufweist, für die Deutsch nicht die Muttersprache darstellt und die keinen akademischen Hintergrund aufweisen. Die Befunde werfen Fragen hinsichtlich einer potenziell notwendigen Differenzierung der Studieninhalte und einer gezielten Förderung der Studierenden innerhalb dieser Studiengänge auf.

Nur in zwei der vier getesteten Wissensfacetten zeigen sich schwache Zusammenhänge zwischen der Selbsteinschätzung der Studierenden und ihren Testergebnissen. Lehramtsstudierende scheinen folglich nur sehr eingeschränkt in der Lage, ihr Wissen akkurat einzuschätzen. Ein ähnlicher Befund zeigte sich bereits in einer Studie von König et al. (2012) in Bezug auf das pädagogische Wissen von Lehramtsstudierenden.

Die Rückmeldung im Rahmen des Self-Assessments kann Studierenden daher eine wichtige Orientierung über den eigenen Wissensstand bieten. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines regelmäßigen Einsatzes von Self-Assessment-Verfahren entlang des Studienverlaufs, um Studierende evidenzbasierte bei ihrem Wissenserwerb zu unterstützen.

Weitere Forschungsprojekte und -erkenntnisse, die beim Tag der Bildungsforschung 2024 präsentiert wurden, finden Sie hier.

Qualitätsentwicklung und -sicherung in der SoWi-Lehrkräfte-Ausbildung
Ansatz und Ergebnisse des Forschungsprojekts ProViel


Im Dezember 2023 endete das große Förderprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. Neun Jahre lang unterstützen Bund und Länder zahlreiche Projekte zur Reformierung und Verbesserung der Lehrkräftebildung in Deutschland.

An der Universität Duisburg-Essen wurden in diesem Rahmen unter dem Dach von „ProViel – Professionalisierung für Vielfalt“ seit 2016 insgesamt 24 Teilprojekte realisiert. Das Fach Sozialwissenschaften entwickelte hierbei mit SoWis-L ein Testinstrument, das erstmals sowohl das Fachwissen in den Bereichen Politik und Wirtschaft als auch das fachdidaktische Wissen verlässlich und getrennt voneinander erfassen kann. Hiermit war es möglich, erstmalig das Professionswissen von Lehramtsstudierenden des Fachs Sozialwissenschaften zu untersuchen. Die Befunde wurden in der Fachzeitschrift diagnostica veröffentlicht.

Mittels des entwickelten Fragebogens SoWis-L wird seither standardmäßig das Professionswissen von Lehramtsstudierenden zu Beginn der Masterstudiengänge Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften im Rahmen eines Self-Assessments erhoben. Zusätzlich werden die Studierenden gebeten, ihren Wissensstand selbst einzuschätzen, um Vergleiche mit der Selbstwahrnehmung der Studierenden und ihren Testergebnissen zu ermöglichen. Das eigene Testergebnis wird den Studierenden anschließend mittels eines während der Befragung erstellten, individuellen, anonymen Codes zur Verfügung gestellt.

Ein gut ausgebildetes Professionswissen ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Kompetenzerwerb und Studienverlauf, da die Inhalte des Masters auf dem Grundlagenwissen des Bachelorstudiums aufbauen. Noch wichtiger erscheint allerdings eine möglichst akkurate Selbsteinschätzung des eigenen Wissens, um zum Beispiel Defizite selbst zu erkennen und eigenverantwortlich im Verlauf des Masterstudiums zu schließen.

Die Ergebnisse des Self-Assessments sind vor diesem Hintergrund in mehrfacher Hinsicht relevant:
• Erstens bieten sie auf der Systemebene Einblicke in die Qualität der universitären Lehramtsausbildung.
• Zweitens dienen sie auf der Ebene des Qualitätsmanagements dazu, wichtige Informationen über den aktuellen Stand und die Entwicklung der Studierendenleistungen sowie relevante Einflussfaktoren zu generieren.
• Und drittens ermöglichen sie auf der Individualebene sowohl den Studierenden als auch den Lehrenden zu erfahren, welche Wissensbereiche bereits gut entwickelt sind und wo Unterstützungsbedarf besteht.

Weitere Analysen aus ProViel im Fach WiPo/SoWi sind derzeit in Vorbereitung.
Bildnachweis:
1) IZfB/UDE; 2) Frederik Heyen; 3) juicy_fish via Pixabay; 4)IZfB/UDE;

Partner*innen für
Politische Bildung

Lehramtsstudierende begegnen Expert*innen und erkunden Lernorte außerhalb von Schule und Unterricht

Ob kommunale Jugendkonferenzen zur Förderung von Teilhabe, Pocketworkshops zu Verschwörungserzählungen oder Methoden der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit – im Wintersemester 2023/24 beschäftigten sich die Lehramtsstudierenden des dritten Ausbildungsjahrs wieder exemplarisch mit der Vielgestaltigkeit der politischen Bildung.

Teil des BFP-Moduls im Fach SoWi sind berufsbezogene Gespräche mit Bildungsexpert*innen und Exkursionen zu außerschulischen Lernorten. Die Studierenden lernen auf diesem Wege u.a. potenzielle Partner*innen für zukünftige Bildungskooperationen kennen.

So war Sozialarbeiter Daniel Zimmer von der Jugendhilfe Essen gGmbH, einer der Praxisgäste in diesem Semester. Er arbeitet in der Fachstelle „Aktion: Mensch!“ der „Partnerschaft für Demokratie Essen!“ und realisiert dort u.a. die Workshops der DemokratieCoaches. Gemeinsam mit Florian van Rheinberg von der Stadt Essen vermittelte er im Seminar einen Einblick in die vielfältigen Arbeitstätigkeiten, die im Rahmen eines solchen Projekts umgesetzt werden: von didaktischer Konzeptentwicklung und pädagogischer Basisarbeit über finanzielle Budgetplanung, Berichtswesen, Vernetzung mit relevanten Akteuren, Öffentlichkeitsarbeit, Evaluation u.a.

Gemeinsam mit Bildungsreferent Felix Tschuch vom aktuellen forum e.V. in Gelsenkirchen probierten die angehenden Lehrkräfte selbst eine erlebnispädagogische Methode aus, die bei af-Workshops in der Einstiegsphase zur Stärkung überfachlicher und fachlicher Kompetenzen eingesetzt wird.

Über die vielfältigen Bildungsangebote des Landtags Nordrhein-Westfalens informierte Sozialwissenschaftlerin Linda Meyer vom Referat Besucherinformation & Demokratiebildung bei der Seminarexkursion Mitte Januar. Von großen Planspielen wie dem Jugendlandtag, Wanderausstellungen für Grundschulen, Schulbesuche vom Landtagspräsidenten oder virtuellen Plenarbesuchen. Das große didaktische Programmportfolio des Lernorts Landtag überraschte und interessierte die Studierenden für ihre eigene spätere Lehrtätigkeit.

Einen anderen thematischen Schwerpunkt setzte Fatma Bilgi, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Migrations- und Ungleichheitsforschung an der UDE. Sie gab den Studierenden Einblicke in das Forschungsprojekt „Antisemitismus und Jugend“ und zeigte ihnen anhand von Beispielen aus den entstehenden Bildungsmaterialien, wie Lehrkräfte ihren Unterricht antisemitismuskritisch gestalten können.

Wir bedanken uns bei allen Praxisgästen und Expertinnen herzlich für ihr Kommen und ihre wertvollen Beiträge! 

Praxissemesterstudent im Interview

Kaan-Oguzhan Serin ist begeistert von diesem Ausbildungsabschnitt

Bereits während des universitären Lehramtsstudiums praktische Erfahrungen in der Schule zu machen, ist ein großer Gewinn für angehende Lehrer*innen. Gemäß des Lehrerausbildungsgesetzes NRW ist das Praxissemester daher ein zentrales Element in der Ausbildung von Studierenden zu zukünftigen Lehrkräften und wird in NRW seit 2015 umgesetzt. Im Masterstudium verbringen die Studierenden ein Halbjahr an einer Schule, um praxisnahe Einblicke in den Schul- und Lehrkräftealltag zu erhalten. Neben einer wissenschaftsbasierten Auseinandersetzung mit Theorieinhalten stehen im Praxissemester unter anderem das Ausprobieren der Lehrerrolle und die lang erwarteten, ersten eigenen Unterrichtserfahrungen im Fokus.

Das Praxissemester wurde seit seiner Einführung vielfach kritisiert: Komplizierte Struktur (geteilte Ausbildung an drei Lernorten), zu wenig Theoriebezug (vgl. Zurstrassen 2018), ambivalente Effekte auf die Professionalisierung der Studierenden (vgl. für das Fach Religionslehre Caruso 2019) oder auch die hohe finanzielle und zeitliche Belastung für die Studierenden, was eine Petition von Studierenden aus dem Jahr 2022 zeigt.

Dass das Praxissemester – trotz berechtigter Kritik – eine wertvolle Chance für Studierende darstellen kann, zeigen seit 18 Durchgängen viele Erfahrungen von unseren Studierenden in der UDE-Ausbildungsregion. In einer früheren CIVES-News schilderte bereits Alexander Brefort seine damaligen Praxissemester-Eindrücke.

In einem neuen Interview mit CIVES! (extern: YouTube) erzählt nun Kaan-Oguzhan Serin von der bereichernden Zeit während seines Praxissemesters. Der ehemalige Student der Universität Duisburg-Essen und angehende Lehrer für Sozialwissenschaften und Mathematik absolvierte sein Praktikum im Sommersemester 2022 an einer Gesamtschule im Duisburger Norden und betrachtet diesen Ausbildungsabschnitt rückwirkend als den Moment im Studium, an dem er endlich umfassend in die Rolle als Lehrkraft schlüpfen und praktische Erfahrungen sammeln konnte. Gerade das Unterrichten unter Anleitung seiner Ausbilder*innen und die Arbeit mit den Schüler*innen gaben ihm noch einmal neue Berufsmotivation.

Wir wünschen allen Masterstudierenden, die jetzt Mitte Februar ebenfalls ihr Praxissemester beginnen, ebenso wertvolle Erfahrungen und viel Freude beim Eintauchen in die Praxis!

Das Interview entstand im Rahmen einer CIVES-Interviewreihe im Herbst 2022. Sehen Sie auch das Interview von Studentin Anna Pietsch mit der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas oder die Interview-Collage (YouTube) mit fünf Bachelor-Studierenden zu ihren Berufsfeldpraktika in der außerschulischen politischen Bildung.

Europawahl im Unterricht

Neuer Europawahlratgeber gibt konzisen Überblick

Was macht diese Wahl besonders? Warum ist Nichtwählen als Protest keine gute Idee? Wieviel steht wirklich auf dem Spiel?

© Wochenschau Verlag / ZpB

Diese Fragen beantworten Prof. Dr. Michael Kaeding, Professor für Europäische Integration und Europapolitik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen, und seine Co-Autor*innen im aktualisierten „Europawahlratgeber – Weichenstellung für die Zukunft“ (Wochenschau Verlag), der sowohl online abrufbar als auch über die Landeszentrale für politische Bildung NRW bestellbar ist.

Auf nur 65 Seiten werden sehr übersichtlich ein komprimierter Überblick geboten und zahlreiche Fakten in kurzen Abschnitten und leicht verständlicher Sprache vermittelt. Er eignet sich damit sowohl für die Unterrichtsvorbereitung von Lehrkräften als auch für den direkten Einsatz im Unterricht mit Schüler*innen.

Der Europawahlratgeber liefert Argumente für die Wahlbeteiligung, erklärt die EU, ihren Nutzen sowie Funktionsweise und zeigt die Besonderheiten dieser Europawahl 2024 auf, die inmitten der Folgewirkungen von europäischer Finanz- und Staatsschuldenkrise, Corona, Brexit, des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sowie des neuen Kriegs in Nahost stattfindet und Antworten finden muss auf die Migrationsfrage, Energiekrise und den Klimawandel.

© Kumulus e.V. / Juniorwahl

Viele Schulen beteiligen sich am EU-Projekttag am 4. März 2024 oder führen im Vorfeld die „Juniorwahl 2024“ durch, das größte politische Bildungsprojekt in Deutschland und eine wirksame Methode, welche nachweislich das politische Interesse und die Wahlbereitschaft steigern kann.

Auch der Landesjugendring NRW unterstützt sowohl Schulen als auch außerschulische Institutionen wie Jugendzentren u.ä. bei der Vorbereitung.

Philosophie, Politikwissenschaft & Sozioökonomie studieren

Neuer interdisziplinärer Studiengang ab Wintersemester 2024/25

An der Universität Duisburg-Essen gibt es einen neuen Bachelor-Studiengang, der zum Wintersemester 2024/25 erstmals Studierende aufnimmt: Der interdisziplinäre Studiengang Philosophie, Politikwissenschaft & Sozioökonomie, abgekürzt im Englischen PPE (von Philosophy, Politics & Economics) soll Studierende dazu befähigen, aktuelle und zukünftige Problemstellungen aus philosophischer, politikwissenschaftlicher und ökonomischer Perspektive zu analysieren und zu bewerten.

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Ob Klimakrise, internationale Konflikte, Ungleichheit, Migration oder künstliche Intelligenz: Wer die Herausforderungen unserer Gegenwart verstehen, gute Antworten entwickeln, die Zukunft gestalten und die Entscheidungen von morgen treffen möchte, braucht mehr als nur eine Perspektive. Denn die Herausforderungen der Gegenwart interessieren sich nicht für die Grenzen unserer Fächer.

Der neue PPE-Studiengang vereint die Expertise aus drei Instituten (Philosophie, Politikwissenschaft und Sozioökonomie) an den zwei Campus-Standorten in Duisburg und Essen. Der Studiengang ist ein sechssemestriger Studiengang mit starken internationalen Komponenten. Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Zum Wintersemester 2024/25 werden erstmals 30 Studierende den Studiengang beginnen.

Studierende profitieren vom Standort Duisburg-Essen besonders durch:

✔ die Größe des Lehrangebots,
✔ internationale Orientierung in Forschung und Lehre,
✔ Vor-Ort-Erfahrung mit Diversität im Ruhrgebiet,
✔ bezahlbaren Wohnraum
✔ und ein spannendes Umfeld in der Metropolregion Rhein-Ruhr

Hier finden Sie weiterführende Informationen zum neuen PPE-Studiengang.

Info-Veranstaltung & Ansprechperson

Die erste virtuelle Info-Veranstaltung findet im Rahmen der Wochen der Studienorientierung am 25.01.2024 statt. Die Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung möglich.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zu Vor-Ort-Besuchen. Bei Fragen rund um den Studiengang wenden Sie sich gerne an PD Dr. Conrad Ziller per E-Mail unter ppe@uni-due.de.

PPE-Initiativkreis
Prof. Dr. Achim Goerres, Politikwissenschaft (Sprecher)
Prof. Dr. Andreas Niederberger, Philosophie
Prof. Dr. Till van Treeck, Sozioökonomie

Gute Wünsche zur Jahreswende

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Ein weiteres forderndes Jahr geht zu Ende. Schwere Nachrichten prägten 2023: Krieg, Terror, Angst und Flucht markieren einen schlechten Zustand der Weltgesellschaft.

Vielen von uns fällt es angesichts globaler Krisen und Konflikte schwer und unvereinbar, geruhsame Weihnachten zu verbringen – gar zu genießen -, wenn es anderswo ums schiere Überleben geht.

Und dennoch kann in aller Gleichzeitig- und Gegensätzlichkeit gerade jetzt Einkehr, Stille und Besinnlichkeit angebracht sein.

Wir hoffen, Sie können die traditionell entschleunigte Zeit der Feiertage und Jahreswende nutzen, um im Kreis von Freunden und Familie neue Kraft für 2024 zu sammeln. Denn auch das neue Jahr wird uns herausfordern und demokratische Anstrengung benötigen. Politische Bildung scheint bedeutsamer denn je. Verlieren wir daher nicht unseren Mut und arbeiten wir weiter an einer gerechteren und friedlicheren Welt.

Wir wünschen Ihnen Gesundheit, Zuversicht und Ausdauer für 2024.

DANKE für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung!

Herzliche Grüße von Ihrem CIVES-Team

Offener Selbstlernkurs zum Thema ökonomische Ungleichheit

Kostenfreies Angebot des Instituts für Sozioökonomie für Studierende, Lehrende und Interessierte

Die Ungleichheit von Einkommen und Vermögen ist ein Megathema unserer Gegenwart, das von der ökonomischen Forschung erst in den vergangenen Jahren wiederentdeckt wurde. Am Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen ist die Beschäftigung mit Ungleichheit ein Schwerpunktbereich – immer unter Berücksichtigung verschiedener fachlicher Perspektiven und sozialwissenschaftlicher Disziplinen. Auch in der Lehre ist das Problemfeld präsent – sei es als eigenes Modul im Masterstudiengang Sozioökonomie oder auch im Seminar „Sozioökonomische Ungleichheit und Nachhaltigkeit“ im Bachelor Lehramt Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften, das im kommenden Sommersemester erstmals angeboten wird.

© Oncampus GmbH / IfSO UDE

Für alle Interessierten (also auch Nicht-UDE-Angehörige), die diese Lehrveranstaltungen nicht besuchen können, gibt es eine alternative Möglichkeit, die sozioökonomische Perspektive auf Ungleichheit kennenzulernen: Den offenen und kostenlosen Online-Kurs „Ungleichheit aus sozioökonomischer Perspektive“.

Dieser MOOC („Massive Open Online Course“) nähert sich dem Thema der ökonomischen Ungleichheit aus den Perspektiven der Volkswirtschaftslehre, Politische Ökonomie, Wirtschaftssoziologie und Philosophie. In vier Lerneinheiten (durch die die Professor*innen des Instituts für Sozioökonomie führen) werden grundlegende Begriffe, Konzepte und Theorien behandelt. Neben Texten besteht das Angebot aus eigens für den Kurs produzierten Videos sowie zahlreichen interaktiven Anwendungen (z. B. Quizzes zur Selbstüberprüfung, interaktive Grafiken etc.).

Der Kurs bietet damit einen Einblick in die Disziplin der Sozioökonomie auf Master-Einstiegsniveau. Er ist z. B. interessant für Studieninteressierte, die wissen wollen, was sie im Master Sozioökonomie an der UDE erwartet. Aber auch Lehrkräften an Universität und Schule bietet der Kurs Lehrmaterial, das dank der offenen Lizenzen (#OER) an die jeweiligen Kurs-Bedürfnisse leicht angepasst werden kann. Und natürlich ist der MOOC auch für jede*n spannend, der sich multiperspektivisch mit dem Problemfeld „ökonomische Ungleichheit“ auseinandersetzen will.

Federführend wurde der Kurs von Daniel Obst (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozioökonomie) gestaltet. Unterstützt wurde er von Julian Becker, Jonas Schulte und Rebecca Wangemann. Der Kurs wurde gefördert vom Stifterverband im Rahmen des Programms „Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre NRW“.

Politikunterricht sehen – fachdidaktisch analysieren – professionell handeln

Wie man Animationsvideos für die Lehrer*innenbildung nutzen kann

Der Frage, wie angehende Lehrkräfte bereits in der Universität auf die Herausforderungen des sozialwissenschaftlichen Fachunterrichts in der Schulpraxis vorbereiten werden können, geht der neu erschienene Sammelband des vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts LArS.nrw (vgl. unseren Beitrag vom 31.05.2021) nach.

Bildausschnitt aus LArS-Animationsvideo 22; abgebildet ist eine sitzende Schulklasse aus Sicht der Lehrperson, die vor der Klasse steht
Bildausschnitt aus LArS.nrw-Video 22

Im Fokus der Open-Access-Publikation „Professionelle Unterrichtswahrnehmung im sozialwissenschaftlichen Fachunterricht“ (Springer VS) steht das Potential von Animationsvideos realer Unterrichtsszenen für die Lehrer*innenbildung im Fach Sozialwissenschaften.

Die Herausgeber*innen Dorothee Gronostay, Sabine Manzel, Katrin Hahn-Laudenberg und Jutta Teuwsen entwerfen erstmals einen fachdidaktischen Zugang zum allgemeindidaktischen Modell der sog. „professional vision“ und präsentieren zusammen mit weiteren Autor*innen systematisch erprobte, barrierefreie und modular in der Hochschullehre und Referendarsausbildung für den Fachunterricht SoWi einsetzbare Lehr-Lernmaterialien.

Alle vorgestellten Materialien sind im Blended-Learning-Format einsetzbar und können individuell bearbeitet werden. Als Schwerpunkte werden im Sammelband drei Module zu curricularen Kerninhalten der fachdidaktischen Lehre im Lehramtsstudium der Sozialwissenschaften vorgestellt:

  • die unterrichtliche Einstiegsphase (Modul A),
  • die Urteilsbildungsphase (Modul B) und
  • der Umgang mit herausfordernden Lehr-/Lernsituationen, sog. „critical incidents“ (Modul C).
Übersichtsposter des LArS.nrw-Projektteams für die Eröffnung des ORCA-Portals am 14. September 2021
Poster des LArS.nrw-Projektteams bei der Eröffnung des ORCA.nrw-Portals

Theoretische Konzepte werden mit konkreten Unterrichtsbeispielen in den Modulen verknüpft und ermöglichen situiertes Lernen im Vorfeld der Schulpraxis.

Alle Materialien und auch die 22 Animationsvideos inklusive Comicformate sind für Interessierte frei zugänglich und im Band entsprechend verlinkt.

Eine Übersicht und Kurz-Erläuterung zu allen Videos und Lerneinheiten finden Sie auf der LArS-Projektwebsite, auf der Landesplattform ORCA.nrw, dem Meta-Videoportal für Lehrkräftebildung sowie YouTube.

Lesen Sie hier auch das CIVES-Interview mit Dorothee Gronostay und Frederik Heyen zum Konzept des digitalen Lehr-/Lernmaterials.