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Implikationen für die
politische Bildung im Kontext
sozialer Medien

Image by pikisuperstar on Freepik

204 Minuten verbringen 12- bis 19-Jährige täglich durchschnittlich online (mpfs, 2022, S. 26). Ein Großteil fällt auf die Nutzung von Messengern und sozialen Medien. Kommunikation und Unterhaltung stehen hierbei im Mittelpunkt – der Messengerdienst WhatsApp ist die beliebteste Anwendung, 85% der Jugendlichen in dieser Altersgruppe nutzen die App täglich (S. 29). Gleichzeitig werden soziale Medien zunehmend auch zur Informationssuche über das aktuelle Tagesgeschehen genutzt: Ein Viertel der Jugendlichen informiert sich mehrmals die Woche z.B. über die App TikTok, fast ein Drittel verwendet hierfür die App Instagram (mit Anstieg im Altersverlauf) (S. 42f.). Trotz Unterschieden im Nutzungsverhalten nach Geschlecht und Schulform, ist die Nutzungszeit insgesamt beachtlich und verdient die Frage nach ihrer Wirkung.

Die ICILS-Studie von 2018 zeigt, dass trotz digitaler Affinität die informationsbezogenen Kompetenzen vieler Jugendlichen noch ausbaufähig sind (vgl. Eickelmann, Bos & Labusch, 2019). Hier stellen sich u.a. die Fragen: Welchen Einfluss hat die social media-Nutzung auf die politische Meinungs- und Urteilsbildung? Werden Beeinflussung, Werbung und Manipulation in sozialen Medien von allen Jugendlichen erkannt? Und welche Konsequenzen ergeben sich hieraus für die politische Bildung?

Nach ihrem Vortrag auf der GPJE-Jahrestagung 2022 und in Rückbezug auf die GMK-Konferenz 2022 „Politische Medienbildung? Perspektiven für politische Bildung und Medienpädagogik“ sowie den bpb-Sammelband „Medienkompetenz“ (2017), identifizieren Frederik Heyen, M.Ed. und Prof. Dr. Sabine Manzel in ihrem Aufsatz „Algorithmen, Filterblasen und Echokammern – Herausforderungen für die Politische Meinungs- und Urteilsbildung im Kontext sozialer Medien“ offene Forschungsfragen und Implikationen für die politische Bildungsarbeit.

Der Artikel ist im Sammelband „Die Digitalisierung des Politischen. Theoretische und praktische Herausforderungen für die Demokratie“ von Andreas Wagener und Carsten Stark erschienen und über die Universitätsbibliothek online verfügbar. Der Sammelband enthält außerdem Beiträge zu den Themen ‚Politische Influencer*innen‘, ‚Digitale Partizipationsprozesse‘, ‚Teilhabe und strukturelle Diskriminierung im Zeitalter Künstlicher Intelligenz‘ u.v.m.

Material-Tipps für die schulische Praxis:

1. Im Rahmen der Forschungsarbeit von Dr. Claudia Forkarth ist eine offen lizensierte Unterrichtsreihe zum Thema „Medien und Demokratie“ (OER) für die Sek I, Jahrgangsstufen 7/8, entstanden.

2. Mit dem neuen CIVES-Praxistest #11 (05/2023) bieten Frederik Heyen, M.Ed. und Dr. Claudia Forkarth eine komplette Unterrichtsreihe inkl. Arbeitsblättern und Differenzierungsmaterial zum Thema „Algorithmen in sozialen Medien – Eine Gefahr für die politische Meinungsbildung?“ (Sek I, Jg. 7-9) an.

3. In zwei CIVES-Themen-Padlets haben wir eine Übersicht zu Unterrichtsmaterialien anderer Institutionen zu den Themen „Fake News/Desinformation“ und „Verschwörungstheorien“ erstellt.