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Tag der Bildungsforschung 2024

Ergebnisse zum Wissen von Lehramtsstudierenden der Sozialwissenschaften

Beim Tag der Bildungsforschung am 06.02.2024, präsentierten über 50 Wissenschaftler*innen neue Forschungsprojekte und Erkenntnisse aus verschiedenen Disziplinen. Der jährlich stattfindende UDE-Fachdialog wird vom Interdisziplinären Zentrum für Bildungsforschung (IZfB) ausgerichtet.

In diesem Rahmen präsentierte Frederik Heyen, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Didaktik der Sozialwissenschaften, neue Befunde zu Unterschieden im Professionswissen von SoW-Lehramtsstudierenden unter Berücksichtigung von Diversitätsmerkmalen sowie zum Zusammenhang von Selbsteinschätzung und Testleistung (vgl. Forschungsposter).

Die zugrundeliegenden Daten entstammen der Studierendenbefragung, die seit über sechs Semestern standardmäßig zu Beginn der Masterstudiengänge Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften das Professionswissen von Lehramtsstudierenden im Rahmen eines Self-Assessments erhebt (mehr Informationen hierzu unten in der Info-Box).

Erwartungskonform zeigen sich teils hochsignifikante Unterschiede in den Testleistungen von Studierenden bei der Betrachtung von Herkunftsfaktoren wie der Muttersprache oder dem akademischen Hintergrund. Studierende mit einer anderen Muttersprache als Deutsch oder ohne akademischen Hintergrund erzielen teils signifikant niedrigere Testergebnisse. Positiv ist hervorzuheben, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen den Geschlechtern bestehen. Die Sprache und soziale Herkunft scheinen auch im Bachelorstudium einen großen Einfluss auf den Wissenserwerb von Studierenden zu haben. Dies deckt sich mit den jüngsten Ergebnissen der großen internationalen Schulleistungsstudien wie PISA und IGLU, nach denen der Kompetenzerwerb von Schüler*innen maßgeblich durch ihre soziale Herkunft bestimmt wird. Diese Herkunftseffekte scheinen sich bis in das Masterstudium fortzusetzen.

Besonders überraschten große Unterschiede zwischen den Testergebnissen der Studierenden der Schulformen Haupt-, Real- und Gesamtschule (HRSGe) und den Studierenden der Schulformen Gymnasium und Gesamtschule (GyGe). Studierende der ersten Gruppe erzielen in allen getesteten Wissensfacetten signifikant niedrigere Ergebnisse. Eine Erklärung könnte sein, dass die Gruppe der Studierenden für die Schulformen HRSGe einen deutlich überdurchschnittlichen Anteil an Studierenden aufweist, für die Deutsch nicht die Muttersprache darstellt und die keinen akademischen Hintergrund aufweisen. Die Befunde werfen Fragen hinsichtlich einer potenziell notwendigen Differenzierung der Studieninhalte und einer gezielten Förderung der Studierenden innerhalb dieser Studiengänge auf.

Nur in zwei der vier getesteten Wissensfacetten zeigen sich schwache Zusammenhänge zwischen der Selbsteinschätzung der Studierenden und ihren Testergebnissen. Lehramtsstudierende scheinen folglich nur sehr eingeschränkt in der Lage, ihr Wissen akkurat einzuschätzen. Ein ähnlicher Befund zeigte sich bereits in einer Studie von König et al. (2012) in Bezug auf das pädagogische Wissen von Lehramtsstudierenden.

Die Rückmeldung im Rahmen des Self-Assessments kann Studierenden daher eine wichtige Orientierung über den eigenen Wissensstand bieten. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit eines regelmäßigen Einsatzes von Self-Assessment-Verfahren entlang des Studienverlaufs, um Studierende evidenzbasierte bei ihrem Wissenserwerb zu unterstützen.

Weitere Forschungsprojekte und -erkenntnisse, die beim Tag der Bildungsforschung 2024 präsentiert wurden, finden Sie hier.

Qualitätsentwicklung und -sicherung in der SoWi-Lehrkräfte-Ausbildung
Ansatz und Ergebnisse des Forschungsprojekts ProViel


Im Dezember 2023 endete das große Förderprogramm „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“. Neun Jahre lang unterstützen Bund und Länder zahlreiche Projekte zur Reformierung und Verbesserung der Lehrkräftebildung in Deutschland.

An der Universität Duisburg-Essen wurden in diesem Rahmen unter dem Dach von „ProViel – Professionalisierung für Vielfalt“ seit 2016 insgesamt 24 Teilprojekte realisiert. Das Fach Sozialwissenschaften entwickelte hierbei mit SoWis-L ein Testinstrument, das erstmals sowohl das Fachwissen in den Bereichen Politik und Wirtschaft als auch das fachdidaktische Wissen verlässlich und getrennt voneinander erfassen kann. Hiermit war es möglich, erstmalig das Professionswissen von Lehramtsstudierenden des Fachs Sozialwissenschaften zu untersuchen. Die Befunde wurden in der Fachzeitschrift diagnostica veröffentlicht.

Mittels des entwickelten Fragebogens SoWis-L wird seither standardmäßig das Professionswissen von Lehramtsstudierenden zu Beginn der Masterstudiengänge Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften im Rahmen eines Self-Assessments erhoben. Zusätzlich werden die Studierenden gebeten, ihren Wissensstand selbst einzuschätzen, um Vergleiche mit der Selbstwahrnehmung der Studierenden und ihren Testergebnissen zu ermöglichen. Das eigene Testergebnis wird den Studierenden anschließend mittels eines während der Befragung erstellten, individuellen, anonymen Codes zur Verfügung gestellt.

Ein gut ausgebildetes Professionswissen ist eine wichtige Voraussetzung für einen erfolgreichen Kompetenzerwerb und Studienverlauf, da die Inhalte des Masters auf dem Grundlagenwissen des Bachelorstudiums aufbauen. Noch wichtiger erscheint allerdings eine möglichst akkurate Selbsteinschätzung des eigenen Wissens, um zum Beispiel Defizite selbst zu erkennen und eigenverantwortlich im Verlauf des Masterstudiums zu schließen.

Die Ergebnisse des Self-Assessments sind vor diesem Hintergrund in mehrfacher Hinsicht relevant:
• Erstens bieten sie auf der Systemebene Einblicke in die Qualität der universitären Lehramtsausbildung.
• Zweitens dienen sie auf der Ebene des Qualitätsmanagements dazu, wichtige Informationen über den aktuellen Stand und die Entwicklung der Studierendenleistungen sowie relevante Einflussfaktoren zu generieren.
• Und drittens ermöglichen sie auf der Individualebene sowohl den Studierenden als auch den Lehrenden zu erfahren, welche Wissensbereiche bereits gut entwickelt sind und wo Unterstützungsbedarf besteht.

Weitere Analysen aus ProViel im Fach WiPo/SoWi sind derzeit in Vorbereitung.
Bildnachweis:
1) IZfB/UDE; 2) Frederik Heyen; 3) juicy_fish via Pixabay; 4)IZfB/UDE;

Partner*innen für
Politische Bildung

Lehramtsstudierende begegnen Expert*innen und erkunden Lernorte außerhalb von Schule und Unterricht

Ob kommunale Jugendkonferenzen zur Förderung von Teilhabe, Pocketworkshops zu Verschwörungserzählungen oder Methoden der antisemitismuskritischen Bildungsarbeit – im Wintersemester 2023/24 beschäftigten sich die Lehramtsstudierenden des dritten Ausbildungsjahrs wieder exemplarisch mit der Vielgestaltigkeit der politischen Bildung.

Teil des BFP-Moduls im Fach SoWi sind berufsbezogene Gespräche mit Bildungsexpert*innen und Exkursionen zu außerschulischen Lernorten. Die Studierenden lernen auf diesem Wege u.a. potenzielle Partner*innen für zukünftige Bildungskooperationen kennen.

So war Sozialarbeiter Daniel Zimmer von der Jugendhilfe Essen gGmbH, einer der Praxisgäste in diesem Semester. Er arbeitet in der Fachstelle „Aktion: Mensch!“ der „Partnerschaft für Demokratie Essen!“ und realisiert dort u.a. die Workshops der DemokratieCoaches. Gemeinsam mit Florian van Rheinberg von der Stadt Essen vermittelte er im Seminar einen Einblick in die vielfältigen Arbeitstätigkeiten, die im Rahmen eines solchen Projekts umgesetzt werden: von didaktischer Konzeptentwicklung und pädagogischer Basisarbeit über finanzielle Budgetplanung, Berichtswesen, Vernetzung mit relevanten Akteuren, Öffentlichkeitsarbeit, Evaluation u.a.

Gemeinsam mit Bildungsreferent Felix Tschuch vom aktuellen forum e.V. in Gelsenkirchen probierten die angehenden Lehrkräfte selbst eine erlebnispädagogische Methode aus, die bei af-Workshops in der Einstiegsphase zur Stärkung überfachlicher und fachlicher Kompetenzen eingesetzt wird.

Über die vielfältigen Bildungsangebote des Landtags Nordrhein-Westfalens informierte Sozialwissenschaftlerin Linda Meyer vom Referat Besucherinformation & Demokratiebildung bei der Seminarexkursion Mitte Januar. Von großen Planspielen wie dem Jugendlandtag, Wanderausstellungen für Grundschulen, Schulbesuche vom Landtagspräsidenten oder virtuellen Plenarbesuchen. Das große didaktische Programmportfolio des Lernorts Landtag überraschte und interessierte die Studierenden für ihre eigene spätere Lehrtätigkeit.

Einen anderen thematischen Schwerpunkt setzte Fatma Bilgi, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG Migrations- und Ungleichheitsforschung an der UDE. Sie gab den Studierenden Einblicke in das Forschungsprojekt „Antisemitismus und Jugend“ und zeigte ihnen anhand von Beispielen aus den entstehenden Bildungsmaterialien, wie Lehrkräfte ihren Unterricht antisemitismuskritisch gestalten können.

Wir bedanken uns bei allen Praxisgästen und Expertinnen herzlich für ihr Kommen und ihre wertvollen Beiträge! 

Praxissemesterstudent im Interview

Kaan-Oguzhan Serin ist begeistert von diesem Ausbildungsabschnitt

Bereits während des universitären Lehramtsstudiums praktische Erfahrungen in der Schule zu machen, ist ein großer Gewinn für angehende Lehrer*innen. Gemäß des Lehrerausbildungsgesetzes NRW ist das Praxissemester daher ein zentrales Element in der Ausbildung von Studierenden zu zukünftigen Lehrkräften und wird in NRW seit 2015 umgesetzt. Im Masterstudium verbringen die Studierenden ein Halbjahr an einer Schule, um praxisnahe Einblicke in den Schul- und Lehrkräftealltag zu erhalten. Neben einer wissenschaftsbasierten Auseinandersetzung mit Theorieinhalten stehen im Praxissemester unter anderem das Ausprobieren der Lehrerrolle und die lang erwarteten, ersten eigenen Unterrichtserfahrungen im Fokus.

Das Praxissemester wurde seit seiner Einführung vielfach kritisiert: Komplizierte Struktur (geteilte Ausbildung an drei Lernorten), zu wenig Theoriebezug (vgl. Zurstrassen 2018), ambivalente Effekte auf die Professionalisierung der Studierenden (vgl. für das Fach Religionslehre Caruso 2019) oder auch die hohe finanzielle und zeitliche Belastung für die Studierenden, was eine Petition von Studierenden aus dem Jahr 2022 zeigt.

Dass das Praxissemester – trotz berechtigter Kritik – eine wertvolle Chance für Studierende darstellen kann, zeigen seit 18 Durchgängen viele Erfahrungen von unseren Studierenden in der UDE-Ausbildungsregion. In einer früheren CIVES-News schilderte bereits Alexander Brefort seine damaligen Praxissemester-Eindrücke.

In einem neuen Interview mit CIVES! (extern: YouTube) erzählt nun Kaan-Oguzhan Serin von der bereichernden Zeit während seines Praxissemesters. Der ehemalige Student der Universität Duisburg-Essen und angehende Lehrer für Sozialwissenschaften und Mathematik absolvierte sein Praktikum im Sommersemester 2022 an einer Gesamtschule im Duisburger Norden und betrachtet diesen Ausbildungsabschnitt rückwirkend als den Moment im Studium, an dem er endlich umfassend in die Rolle als Lehrkraft schlüpfen und praktische Erfahrungen sammeln konnte. Gerade das Unterrichten unter Anleitung seiner Ausbilder*innen und die Arbeit mit den Schüler*innen gaben ihm noch einmal neue Berufsmotivation.

Wir wünschen allen Masterstudierenden, die jetzt Mitte Februar ebenfalls ihr Praxissemester beginnen, ebenso wertvolle Erfahrungen und viel Freude beim Eintauchen in die Praxis!

Das Interview entstand im Rahmen einer CIVES-Interviewreihe im Herbst 2022. Sehen Sie auch das Interview von Studentin Anna Pietsch mit der Bundestagspräsidentin Bärbel Bas oder die Interview-Collage (YouTube) mit fünf Bachelor-Studierenden zu ihren Berufsfeldpraktika in der außerschulischen politischen Bildung.

Europawahl im Unterricht

Neuer Europawahlratgeber gibt konzisen Überblick

Was macht diese Wahl besonders? Warum ist Nichtwählen als Protest keine gute Idee? Wieviel steht wirklich auf dem Spiel?

© Wochenschau Verlag / ZpB

Diese Fragen beantworten Prof. Dr. Michael Kaeding, Professor für Europäische Integration und Europapolitik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Duisburg-Essen, und seine Co-Autor*innen im aktualisierten „Europawahlratgeber – Weichenstellung für die Zukunft“ (Wochenschau Verlag), der sowohl online abrufbar als auch über die Landeszentrale für politische Bildung NRW bestellbar ist.

Auf nur 65 Seiten werden sehr übersichtlich ein komprimierter Überblick geboten und zahlreiche Fakten in kurzen Abschnitten und leicht verständlicher Sprache vermittelt. Er eignet sich damit sowohl für die Unterrichtsvorbereitung von Lehrkräften als auch für den direkten Einsatz im Unterricht mit Schüler*innen.

Der Europawahlratgeber liefert Argumente für die Wahlbeteiligung, erklärt die EU, ihren Nutzen sowie Funktionsweise und zeigt die Besonderheiten dieser Europawahl 2024 auf, die inmitten der Folgewirkungen von europäischer Finanz- und Staatsschuldenkrise, Corona, Brexit, des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine sowie des neuen Kriegs in Nahost stattfindet und Antworten finden muss auf die Migrationsfrage, Energiekrise und den Klimawandel.

© Kumulus e.V. / Juniorwahl

Viele Schulen beteiligen sich am EU-Projekttag am 4. März 2024 oder führen im Vorfeld die „Juniorwahl 2024“ durch, das größte politische Bildungsprojekt in Deutschland und eine wirksame Methode, welche nachweislich das politische Interesse und die Wahlbereitschaft steigern kann.

Auch der Landesjugendring NRW unterstützt sowohl Schulen als auch außerschulische Institutionen wie Jugendzentren u.ä. bei der Vorbereitung.

Philosophie, Politikwissenschaft & Sozioökonomie studieren

Neuer interdisziplinärer Studiengang ab Wintersemester 2024/25

An der Universität Duisburg-Essen gibt es einen neuen Bachelor-Studiengang, der zum Wintersemester 2024/25 erstmals Studierende aufnimmt: Der interdisziplinäre Studiengang Philosophie, Politikwissenschaft & Sozioökonomie, abgekürzt im Englischen PPE (von Philosophy, Politics & Economics) soll Studierende dazu befähigen, aktuelle und zukünftige Problemstellungen aus philosophischer, politikwissenschaftlicher und ökonomischer Perspektive zu analysieren und zu bewerten.

Image by Freepik

Ob Klimakrise, internationale Konflikte, Ungleichheit, Migration oder künstliche Intelligenz: Wer die Herausforderungen unserer Gegenwart verstehen, gute Antworten entwickeln, die Zukunft gestalten und die Entscheidungen von morgen treffen möchte, braucht mehr als nur eine Perspektive. Denn die Herausforderungen der Gegenwart interessieren sich nicht für die Grenzen unserer Fächer.

Der neue PPE-Studiengang vereint die Expertise aus drei Instituten (Philosophie, Politikwissenschaft und Sozioökonomie) an den zwei Campus-Standorten in Duisburg und Essen. Der Studiengang ist ein sechssemestriger Studiengang mit starken internationalen Komponenten. Unterrichtssprachen sind Deutsch und Englisch. Zum Wintersemester 2024/25 werden erstmals 30 Studierende den Studiengang beginnen.

Studierende profitieren vom Standort Duisburg-Essen besonders durch:

✔ die Größe des Lehrangebots,
✔ internationale Orientierung in Forschung und Lehre,
✔ Vor-Ort-Erfahrung mit Diversität im Ruhrgebiet,
✔ bezahlbaren Wohnraum
✔ und ein spannendes Umfeld in der Metropolregion Rhein-Ruhr

Hier finden Sie weiterführende Informationen zum neuen PPE-Studiengang.

Info-Veranstaltung & Ansprechperson

Die erste virtuelle Info-Veranstaltung findet im Rahmen der Wochen der Studienorientierung am 25.01.2024 statt. Die Teilnahme ist nach vorheriger Anmeldung möglich.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit zu Vor-Ort-Besuchen. Bei Fragen rund um den Studiengang wenden Sie sich gerne an PD Dr. Conrad Ziller per E-Mail unter ppe@uni-due.de.

PPE-Initiativkreis
Prof. Dr. Achim Goerres, Politikwissenschaft (Sprecher)
Prof. Dr. Andreas Niederberger, Philosophie
Prof. Dr. Till van Treeck, Sozioökonomie

Gute Wünsche zur Jahreswende

Image by Tatiana Goskova on Freepik

Ein weiteres forderndes Jahr geht zu Ende. Schwere Nachrichten prägten 2023: Krieg, Terror, Angst und Flucht markieren einen schlechten Zustand der Weltgesellschaft.

Vielen von uns fällt es angesichts globaler Krisen und Konflikte schwer und unvereinbar, geruhsame Weihnachten zu verbringen – gar zu genießen -, wenn es anderswo ums schiere Überleben geht.

Und dennoch kann in aller Gleichzeitig- und Gegensätzlichkeit gerade jetzt Einkehr, Stille und Besinnlichkeit angebracht sein.

Wir hoffen, Sie können die traditionell entschleunigte Zeit der Feiertage und Jahreswende nutzen, um im Kreis von Freunden und Familie neue Kraft für 2024 zu sammeln. Denn auch das neue Jahr wird uns herausfordern und demokratische Anstrengung benötigen. Politische Bildung scheint bedeutsamer denn je. Verlieren wir daher nicht unseren Mut und arbeiten wir weiter an einer gerechteren und friedlicheren Welt.

Wir wünschen Ihnen Gesundheit, Zuversicht und Ausdauer für 2024.

DANKE für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung!

Herzliche Grüße von Ihrem CIVES-Team

Offener Selbstlernkurs zum Thema ökonomische Ungleichheit

Kostenfreies Angebot des Instituts für Sozioökonomie für Studierende, Lehrende und Interessierte

Die Ungleichheit von Einkommen und Vermögen ist ein Megathema unserer Gegenwart, das von der ökonomischen Forschung erst in den vergangenen Jahren wiederentdeckt wurde. Am Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen ist die Beschäftigung mit Ungleichheit ein Schwerpunktbereich – immer unter Berücksichtigung verschiedener fachlicher Perspektiven und sozialwissenschaftlicher Disziplinen. Auch in der Lehre ist das Problemfeld präsent – sei es als eigenes Modul im Masterstudiengang Sozioökonomie oder auch im Seminar „Sozioökonomische Ungleichheit und Nachhaltigkeit“ im Bachelor Lehramt Wirtschaft-Politik/Sozialwissenschaften, das im kommenden Sommersemester erstmals angeboten wird.

© Oncampus GmbH / IfSO UDE

Für alle Interessierten (also auch Nicht-UDE-Angehörige), die diese Lehrveranstaltungen nicht besuchen können, gibt es eine alternative Möglichkeit, die sozioökonomische Perspektive auf Ungleichheit kennenzulernen: Den offenen und kostenlosen Online-Kurs „Ungleichheit aus sozioökonomischer Perspektive“.

Dieser MOOC („Massive Open Online Course“) nähert sich dem Thema der ökonomischen Ungleichheit aus den Perspektiven der Volkswirtschaftslehre, Politische Ökonomie, Wirtschaftssoziologie und Philosophie. In vier Lerneinheiten (durch die die Professor*innen des Instituts für Sozioökonomie führen) werden grundlegende Begriffe, Konzepte und Theorien behandelt. Neben Texten besteht das Angebot aus eigens für den Kurs produzierten Videos sowie zahlreichen interaktiven Anwendungen (z. B. Quizzes zur Selbstüberprüfung, interaktive Grafiken etc.).

Der Kurs bietet damit einen Einblick in die Disziplin der Sozioökonomie auf Master-Einstiegsniveau. Er ist z. B. interessant für Studieninteressierte, die wissen wollen, was sie im Master Sozioökonomie an der UDE erwartet. Aber auch Lehrkräften an Universität und Schule bietet der Kurs Lehrmaterial, das dank der offenen Lizenzen (#OER) an die jeweiligen Kurs-Bedürfnisse leicht angepasst werden kann. Und natürlich ist der MOOC auch für jede*n spannend, der sich multiperspektivisch mit dem Problemfeld „ökonomische Ungleichheit“ auseinandersetzen will.

Federführend wurde der Kurs von Daniel Obst (wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozioökonomie) gestaltet. Unterstützt wurde er von Julian Becker, Jonas Schulte und Rebecca Wangemann. Der Kurs wurde gefördert vom Stifterverband im Rahmen des Programms „Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre NRW“.

Politikunterricht sehen – fachdidaktisch analysieren – professionell handeln

Wie man Animationsvideos für die Lehrer*innenbildung nutzen kann

Der Frage, wie angehende Lehrkräfte bereits in der Universität auf die Herausforderungen des sozialwissenschaftlichen Fachunterrichts in der Schulpraxis vorbereiten werden können, geht der neu erschienene Sammelband des vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Projekts LArS.nrw (vgl. unseren Beitrag vom 31.05.2021) nach.

Bildausschnitt aus LArS-Animationsvideo 22; abgebildet ist eine sitzende Schulklasse aus Sicht der Lehrperson, die vor der Klasse steht
Bildausschnitt aus LArS.nrw-Video 22

Im Fokus der Open-Access-Publikation „Professionelle Unterrichtswahrnehmung im sozialwissenschaftlichen Fachunterricht“ (Springer VS) steht das Potential von Animationsvideos realer Unterrichtsszenen für die Lehrer*innenbildung im Fach Sozialwissenschaften.

Die Herausgeber*innen Dorothee Gronostay, Sabine Manzel, Katrin Hahn-Laudenberg und Jutta Teuwsen entwerfen erstmals einen fachdidaktischen Zugang zum allgemeindidaktischen Modell der sog. „professional vision“ und präsentieren zusammen mit weiteren Autor*innen systematisch erprobte, barrierefreie und modular in der Hochschullehre und Referendarsausbildung für den Fachunterricht SoWi einsetzbare Lehr-Lernmaterialien.

Alle vorgestellten Materialien sind im Blended-Learning-Format einsetzbar und können individuell bearbeitet werden. Als Schwerpunkte werden im Sammelband drei Module zu curricularen Kerninhalten der fachdidaktischen Lehre im Lehramtsstudium der Sozialwissenschaften vorgestellt:

  • die unterrichtliche Einstiegsphase (Modul A),
  • die Urteilsbildungsphase (Modul B) und
  • der Umgang mit herausfordernden Lehr-/Lernsituationen, sog. „critical incidents“ (Modul C).
Übersichtsposter des LArS.nrw-Projektteams für die Eröffnung des ORCA-Portals am 14. September 2021
Poster des LArS.nrw-Projektteams bei der Eröffnung des ORCA.nrw-Portals

Theoretische Konzepte werden mit konkreten Unterrichtsbeispielen in den Modulen verknüpft und ermöglichen situiertes Lernen im Vorfeld der Schulpraxis.

Alle Materialien und auch die 22 Animationsvideos inklusive Comicformate sind für Interessierte frei zugänglich und im Band entsprechend verlinkt.

Eine Übersicht und Kurz-Erläuterung zu allen Videos und Lerneinheiten finden Sie auf der LArS-Projektwebsite, auf der Landesplattform ORCA.nrw, dem Meta-Videoportal für Lehrkräftebildung sowie YouTube.

Lesen Sie hier auch das CIVES-Interview mit Dorothee Gronostay und Frederik Heyen zum Konzept des digitalen Lehr-/Lernmaterials.

Schüler*innen treffen Wirtschaftsweisen

SoWi-Leistungskurs der Willy-Brandt-Schule Mülheim im Expertengespräch mit Achim Truger

Schüler*innen und Lehrerin des SoWi-Leistungskurs der Willy-Brandt-Schule Mülheim mit Wirtschaftsweisen Prof. Achim Truger vom Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen
(C) IfSO/UDE

Wie können schulischer SoWi-Unterricht und außerschulische Lerngelegenheiten kombiniert werden, um z.B. Wirtschaftsunterricht lebensnah und motivierend zu gestalten? Eine Möglichkeit sind Exkursionen zu außerschulischen Lernorten und der Austausch mit Expert*innen.

Die Willy-Brandt-Schule Mülheim verwirklicht genau dies zusammen mit dem Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen. Bereits zum zweiten Mal waren Schüler*innen des Leistungskurs Sozialwissenschaften der WBS beim Institut für Sozioökonomie zu Gast, um sich im Rahmen der Vorstellung des Jahresgutachtens des Sachverständigenrats für Wirtschaft mit Prof. Achim Truger über Fragen der aktuellen Wirtschaftspolitik auszutauschen. Denn zusätzlich zu seiner Professur an der UDE ist Achim Truger seit März 2019 einer der sogenannten fünf „Wirtschaftsweisen“, die der Bundesregierung jährlich ein umfassendes Gutachten zur Bewertung der wirtschaftlichen Entwicklung vorlegen.

Die Schülerinnen des Leistungskurses hatten die Möglichkeit, sich mit Achim Truger auszutauschen, ihm Fragen zu wirtschaftspolitischen Themen zu stellen und so Wirtschaftsthemen im Austausch mit einem Experten live zu erörtern. Im Anschluss an das Gespräch besuchten die Schülerinnen zudem den Vortrag zum aktuellen Jahresgutachten des Sachverständigenrats und konnten zum ersten Mal „Uni-Luft“ im Vorlesungssaal schnuppern.

Das Institut für Sozioökonomie bedankt sich herzlich bei der organisierenden Lehrkraft Frau Klüttermann der WBS und freut sich bereits auf das nächste Treffen im kommenden Jahr.

Wenn auch Sie mit Ihren Schüler*innen an einer Veranstaltung am Institut für Sozioökonomie interessiert sind, wenden Sie sich gern per E-Mail an Julian Becker (julian.becker@uni-due.de).

EARLI-Tagung 2023 in Thessaloniki

Sabine Manzel und Frederik Heyen präsentieren neue Befunde der SoWi-Fachdidaktik vor internationaler Forschungsgemeinschaft

Seit 1985 tagt die European Association for Research on Learning and Instruction (EARLI) alle zwei Jahre, um länderübergreifende Erkenntnisse zu Lehre und Unterrichtspraxis auszutauschen. Die diesjährige Biennale wurde vom 22. bis 26.08.2023 von der Aristoteles Universität Thessaloniki und der Universität von Mazedonien (GR) ausgerichtet und stand unter dem Motto „Education as a hope in uncertain times“.

Im Titel drückt sich die Herausforderung aus, vor der internationale Bildungsforscherinnen stehen: Die zunehmende Komplexität von Bildungsprozessen in Zeiten des globalen Wandels und der Ungewissheit zu entschlüsseln und Bildungspolitikerinnen evidenzbasierte Verfahren und Reformen vorzustellen. Evidenzbasiertes Wissen kann der Ungewissheit, mit der sich Pädagoginnen, Schülerinnen und Familien derzeit konfrontiert sehen, entgegenwirken und zu Lösungen beitragen. Die EARLI 2023 sieht in Schulen das Potenzial und die Hoffnung, eine treibende Kraft für positive Veränderungen in der Gesellschaft zu sein.

Prof. Dr. Sabine Manzel und Frederik Heyen, M.Ed. präsentierten in Thessaloniki das erste validierte Testinstrument zur Messung des Professionswissens von SoWi-Lehramtsstudierenden, welches einen Beitrag zur Qualitätssicherung und -weiterentwicklung der lehramtsbildenden Studiengänge SoWi an der UDE leistet.

Im Workshop “ICT-Demonstration: Animated videos in social science didactics for pre-service teacher education“ bearbeiteten Teilnehmende zusammen ein exemplarisches Animationsvideo und lernten, wie Animationsvideos in der universitären Lehrkräftebildung zur Förderung professioneller Handlungskompetenz von Politiklehrkräften in NRW eingesetzt werden (vgl. auch ausführlich den hierzu erschienenen Sammelband (OpenAccess)).

CIVES-Praxistest #11 erschienen

Unterrichtsmaterial zu Algorithmen in sozialen Medien

Deckblatt des CIVES-Praxistests #11 in blau-weiß

Mal schnell ein süßes Katzenvideo oder ein leckeres Kochrezept bei Instagram teilen? Soziale Medien machen Spaß, vernetzen uns mit anderen und zeigen uns die Inhalte, die uns interessieren. Doch gerade in Zeiten der Corona-Pandemie oder des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben die dort geteilten Inhalte nicht nur Unterhaltungswert: Sie können eine Quelle der Information aber auch der Desinformation darstellen – alles gestützt durch Algorithmen, die den Nutzer*innen ihre (vermeintlichen) „Lieblingsinhalte“ anzeigen. Dieses intransparente System zu verstehen, erfordert ein hohes Maß an Medienkompetenz, insbesondere für Schüler*innen, für die soziale Medien eine hohe Alltagsbedeutung haben (mpfs, 2022).

Im CIVES-Praxistext #11 finden SoWi-Lehrkräfte hierfür ausgearbeitetes Unterrichtsmaterial, welches als vollständige Unterrichtseinheit oder auch ergänzend zum Schulbuch eingesetzt werden kann. In 3 Unterrichtsstunden à 90 Minuten erarbeiten die Schüler*innen die Frage, was soziale Medien und Algorithmen sind und welche Auswirkungen sie auf die politische Meinungsbildung haben können.

Portraitfotos von Dr. Claudia Forkarth und Frederik Heyen, M.Ed.

Frederik Heyen, M.Ed. und Dr. Claudia Forkarth haben die Unterrichtseinheit für die Klassen 7 bis 9 an Gesamtschulen, Realschulen und Gymnasien konzipiert. Teile des Unterrichtsmaterials wurden in der Klasse 9 eines Gymnasiums erprobt und im Anschluss hieran noch einmal überarbeitet.

Das Material ist curricular breit verankert (Kernlehrpläne NRW sowie Medienkompetenzrahmen) und umfasst neben einer inhaltlichen und didaktischen Einordnung vollständig ausgearbeitete Stundenverlaufspläne nebst didaktischen Kommentaren, Arbeitsblätter und Kopiervorlagen. Um den Einsatz in (sprach-)heterogenen Lerngruppen zu ermöglichen, enthält das Material außerdem umfassende Differenzierungsmöglichkeiten (z.B. Arbeitsblätter für unterschiedliche Anforderungsniveaus) sowie scaffolds, um individuellen Lernausgangslagen von Schüler*innen gerecht zu werden.

Weitere Informationen zu unseren CIVES-Unterrichtsmaterialien sowie zu allen CIVES-Reihen und bisher erschienen Beiträgen erhalten Sie hier. Alle CIVES-Beiträge erscheinen im OpenAccess, vollumfänglich und kostenfrei.

Die in diesem CIVES-Praxistest enthaltenen Arbeitsblätter und Folienvorlagen (PDF-Seiten 22-79) sind lizenziert unter einer Creative Commons (Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International) Lizenz: CC BY-SA 4.0. Die Namen der Autorinnen/Rechteinhaberinnen sollen wie folgt genannt werden: Heyen/Forkarth für cives-school.de. Urheberrechtliche Angaben zu Grafiken finden sich direkt bei den Abbildungen sowie im Verzeichnis.

Bundestagspräsidentin im
CIVES-Interview

Über Praktika und sozialwissenschaftliche Bildung

Praktische Arbeitserfahrungen sind für die eigene Berufsorientierung und -motivation essentiell. Dies gilt auch für den Lehrerberuf, weshalb die Ausbildung bereits im Studium Praxisphasen beinhaltet.

Lehramtsabsolventin Anna Pietsch hat vor und während ihres Studiums verschiedene Nebenjobs und Praktika absolviert und war u.a. für die Duisburger Politikerin Bärbel Bas tätig.

Während des Teachers‘ Day 2022 in Bochum hat Anna die Bundestagspräsidentin für CIVES interviewt und erfährt, dass diese nicht nur kontinuierlich Praktikumsplätze in ihrem Wahlkreisbüro anbietet, sondern selbst auch Praktika absolviert, und damit ein kraftvolles Beispiel für lebenslanges Lernen, Berufsmotivation und Perspektivenübernahme ist. 

Foto von Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und SoWi-Lehramtsstudentin Anna Pietsch in CIVES-Interviewsituation mit Mikrofon

In ihrem Amt als Bundestagspräsidentin betont Bärbel Bas immer wieder die Bedeutung politischer Bildung für die demokratische Gesellschaft. Ob bspw. mit einem Beitrag in der POLIS, in einem Interview zur Erinnerungsarbeit oder jüngst als Schirmfrau der U18-Wahl. Auch beim Teachers‘ Day 2022 formulierte sie den Bedarf an mehr sozialwissenschaftlicher Bildung angesichts von Antisemitismus, Rassismus und Populismus. 

Sehen Sie hier das CIVES-Video inkl. Interview mit Bärbel Bas:

Ansprechpartnerin für die außerschulischen Berufsfeldpraktika im SoWi-Lehramtsstudium an der Universität Duisburg-Essen ist die Modulverantwortliche Laura Möllers, M.A.

Fake News und Verschwörungstheorien im Politikunterricht

Unterrichtsmaterialien für die Praxis

In unserer CIVES-News vom 18.01.2023 berichteten wir über den Aufsatz von Frederik Heyen, M.Ed. und Prof. Dr. Sabine Manzel, der die Bedeutung einer fachspezifischen Auseinandersetzung mit Medienkompetenz für die politische Bildung unterstreicht.

Image by macrovector on Freepik

Deutlich wird diese Relevanz auch anhand der zuletzt zahlreich veröffentlichten Unterrichtsmaterialien, die von Fake News über Filterblasen sowie Verschwörungstheorien im Netz wichtige Inhalte für die politische Bildung thematisieren.

Im schulischen Alltag kann die Suche nach geeigneten Materialien trotz oder gerade wegen dieser Vielzahl jedoch zu aufwendig erscheinen.

CIVES versucht, sich dieser Problematik anzunehmen und hat aus diesem Grund zwei Themen-Padlets erstellt. Hierin werden wesentliche Veröffentlichungen externer Institutionen gebündelt, einmal zum Thema „Fake News“, einmal zum Thema „Verschwörungstheorien“. Sowohl entsprechend markierte Angaben zu Zielgruppe/Altersstufen, Zeitdauer, Material-Charakter und Anbieter als auch die Unterteilung in LuL-, SuS- und Hintergrund-Material unterstützen dabei, schneller einen Überblick über die Vielzahl an Unterrichtsmaterialien zum Thema zu gewinnen.

Bildschirmfoto des CIVES-Themen-Padlets zu "Fake News"
Bildschirmfoto des CIVES-Themen-Padlets zu "Verschwörungstheorien"

Neuer Studiengang:
Wirtschaft-Politik mit
Lehramtsoption Sonderpädagogik

Seit dem Wintersemester 2022/23 bieten wir die Studiengänge Bachelor und Master of Education im Fach Wirtschaft-Politik mit der Lehramtsoption Sonderpädagogische Förderung für die Schulformen Haupt-, Real-, Sekundar- und Gesamtschulen (HRSGe) an.

Wer nicht nur ein Faible für sozialwissenschaftliche Bildungsprozesse hat, sondern diese auch insbesondere inklusiv und partizipativ gestalten und fördern möchte, wird nun hierfür spezifisch ausgebildet.

Drei Personen von hinten in einem lichtdurchfluteten Gebäudegang, die Person in der Mitte wirkt wie eine Lehrperson, die Frau zur Linken sowie der Mann zur Rechten wirken durch ihre Rucksäcke wie zwei Studierende
Image by Freepik

Studierende erwerben im Rahmen dieser Lehramtsoption Wissen zu entwicklungspsychologischen Grundlagen mit Bezug zum Kindes- und Jugendalter sowie linguistische und sprachpathologische Kenntnisse. Es werden im Studium Methoden der Rehabilitationspädagogik und -soziologie sowie der Heilpädagogik vermittelt und Konzeptionen der Gesundheits- und Entwicklungsförderung sowie Präventionsmaßnahmen im sonderpädagogischen Kontext gelehrt.

Das Bachelorstudium umfasst zwei sonderpädagogische Fachrichtungen („Emotional-Soziale Erziehung“ und „Sprache“, (zukünftig wird auch der Schwerpunkt „Hören“ wählbar sein)) sowie zwei Unterrichtsfächer, wovon ein Hauptfach (Mathematik oder Deutsch) verpflichtend ist. Eine gute Übersicht zum Studienverlaufsplan sowie weiterführende Informationen bietet die UDE-Website des Akademischen Beratungszentrums.

Der B.A.-Abschluss befähigt zur Lehrtätigkeit in außerschulischen Bildungseinrichtungen. Mit dem anschließenden Masterstudium (4 Semester) und Abschluss als M.Ed. erwerben die Absolvent*innen die Qualifikation zum Vorbereitungsdienst an Förderschulen und anderen Schulformen entsprechend den fachlichen sowie sonderpädagogischen Anforderungen.

Die Einstellungschancen für Lehrkräfte für Sonderpädagogische Förderung schätzt das Ministerium für Schule und Bildung NRW in seinen jüngsten Vorausberechnungen zum Lehrkräftearbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen (S. 28ff.) von März 2023 als „hervorragend bis sehr gut“ ein.

Alle Informationen zum Studium Wirtschaft-Politik mit der Lehramtsoption Sonderpädagogische Förderung an der Universität Duisburg-Essen finden Sie hier.  

Ansprechpartnerin

Claudia ForkarthDr. Claudia Forkarth ist Studiengangsverantwortliche für den Studiengang Wirtschaft-Politik mit der Lehramtsoption Sonderpädagogische Förderung an der Universität Duisburg-Essen.

GEBF-Tagung 2023

Sabine Manzel und Claudia Forkarth präsentieren neue Forschungsbefunde

Unter dem Motto „Bildung zwischen Unsicherheit und Evidenz“ fand vom 28. Februar bis zum 2. März 2023 die 10. Tagung der Gesellschaft für Empirische Bildungsforschung (GEBF) an der Universität Duisburg-Essen statt.

Logo der 10. GEBF-Tagung in orange-grau vor weißem Hintergrund

Auch das SoWi-Didaktik-Team von Lehrstuhlinhaberin Prof. Dr. Sabine Manzel war dabei und präsentierte neue Erkenntnisse aus aktuellen Forschungsarbeiten.

In der Vortragsreihe H-01 „Professionswissen von Lehrkräften“ stellten Prof. Gronostay, TU Dortmund, und Prof. Sabine Manzel, UDE, die Entwicklung und Validierung des neuen Testinstruments SoWis-L vor. Dieses ist bedeutungsvoll, da es das bislang einzig standardisierte Testinstrument für den Bereich des Professionswissens im Lehramt SoWi ist, das den Integrationscharakter des Fachs abbildet (vgl. auch unsere CIVES-News zum diagnostica-Artikel).

In der Vortragsreihe A-04 „Unterrichtsmerkmale“ präsentierte Dr. Claudia Forkarth, UDE, die Forschungsergebnisse ihrer Dissertationsarbeit zum schriftlichen Urteilen im Politikunterricht der Sekundarstufe I. In einer quasi-experimentellen Interventionsstudie (Pre-Post-Design) untersuchte sie die schriftliche Urteilsfähigkeit von Schüler*innen der Jahrgangsstufen 7/8 an Gesamtschulen in NRW anhand der sprachlichen Handlung Begründen sowie den Effekt einer fachspezifischen, textsortenbasierten Schreibförderung (siehe hierzu auch unsere CIVES-News vom 07.10.2022).

Schnappschuss von der GEBF-Tagung in Essen; abgebildet sind von links nach rechts: Claudia Forkarth, Frederik Heyen, Sabine Manzel