Unterwegs zur größten Tagung für Bildungsforschung
Ein Tagungsbericht von Judith Niedecker, neue wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Didaktik der Sozialwissenschaften von Prof. Dr. Sabine Manzel

Nur wenige Wochen nach meinem Start als Doktorandin stand meine erste Konferenzteilnahme an. Vom 27.- 29.01.2025 versammelte sich die Gesellschaft der empirischen Bildungsforschung (GEBF) zu ihrer 12. Jahrestagung an der Universität Mannheim. Über 1300 Teilnehmende aus der Bildungsforschung, den Fachdidaktiken und der Psychologie präsentierten und diskutierten bei 106 Symposien, 340 Einzelbeiträgen und 16 offenen Formaten. Das war überwältigend!
In diesem Jahr stand unter anderem die Verzahnung von Forschung und Praxis im Vordergrund. Zur Frage „Wie hältst du’s mit der Evidenz?“ (YouTube-Aufzeichnung) diskutierten zur Eröffnung Bob Blume („Bildungsinfluencer“ und Lehrer), Prof. Felicitas Thiel (Ständige Wissenschaftliche Komission der KMK) und Daniel Hager-Mann (Ministerialdirektor im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg). Sie machten unterschiedliche Vorschläge, wie die Forschungsarbeit für die Schulpraxis nachhaltig genutzt werden kann. Dieses Thema hat mich besonders interessiert, da ich letztes Jahr als Lehrerin im Schulunterricht gemerkt habe, wie schwer die Vernetzung von Schulpraxis und Forschung ist.
Spannend fand ich neben den Keynotes die verschiedenen Fachvorträge inklusive anregender Diskussionen. Von ‚Bildung für nachhaltige Entwicklung‘ über ‚Vertrauen Jugendlicher in die Wissenschaft‘ bis hin zur ‚Nutzung von Künstlicher Intelligenz für den Unterricht‘ war alles dabei. Dadurch konnte ich mir noch weitere Ideen und Inspirationen für meine Arbeit am Lehrstuhl einholen. Zum Beispiel, wie künstliche Intelligenz zur Unterstützung des Schreibens argumentativer Texte eingesetzt werden kann. Auch Sabine hielt einen Vortrag mit dem Titel „Diskurs und Konflikterleben im Politikunterricht“ und präsentierte erste Ergebnisse einer explorativen Pilotstudie zu agonaler Pluralität im Klassenzimmer und in der Freizeit. Das Pilotprojekt ist im Kontext der Forschungsinitiative „Agonale Pluralität – AgonPlur“ entstanden und ein Forschungsschwerpunkt am Lehrstuhl der Didaktik für Sozialwissenschaften.
Mein Fazit: eine wirklich bereichernde Erfahrung, die nicht nur meine Perspektive auf aktuelle Forschungsthemen erweitert, sondern auch die Herausforderungen und Chancen der Vernetzung von Forschung und Schulpraxis hervorgehoben hat. Ich freue mich schon auf die nächste Tagung!