Suche
Suche Menü

Werkstattbericht

Posterpräsentation der Masterseminare „Armut in der Wohlstandsgesellschaft“ und „Ethnische Ungleichheit(en) im Bildungsverlauf“

Heißer geht’s kaum. 36 Grad, die Luft steht, kein Wind. Doch im Foyer von S06-Gebäude ist die Stimmung nicht gedämpft. Im Gegenteil. Die Masterstudierenden präsentieren ihre Arbeitsergebnisse lebendig und beantworten die Nachfragen der Jury und der Kommilitonen gerne.




Möglicherweise ist es das Format der Poster-Abschlusspräsentation, das für die motivierte Haltung aller Anwesenden verantwortlich ist. Jedenfalls legen das die Äußerungen von vielen Seminarteilnehmer*innen nahe: „Ein Poster ist viel übersichtlicher als eine Powerpoint. Man hat alles auf einen Blick, das hat mir bei meinem Referat geholfen. Gleichzeitig war es aber auch eine Herausforderung, weil man die Inhalte so reduzieren und auswählen muss. Eine gute Übung – auch für die Schule“, meint ein Lehramtsstudent.


Die Seminare

plakat_posterpräsentation_eibertkuhnt_2016„Armut in der Wohlstandsgesellschaft“ ist ein Seminar im Masterstudium Lehramt Sozialwissenschaften. Es wurde im Sommersemester 2016 im Modul „Soziologie an einem aktuellen Themenfeld“ von Christina Eibert angeboten und hat theoretische Ansätze und Messkonzepte von Armut sowie die Entwicklung und Erscheinungsformen von Armut zum Gegenstand. Als Projektseminar ermöglicht es den Studierenden praktische Felderfahrungen zu individuellen Schwerpunktthemen – so wurden in Kleingruppen unter anderem leitfadengestützte Interviews mit Akteuren aus Wohlfahrtspflege, Jugendhilfe und anderen sozialen Einrichtungen geführt und ausgewertet.

Im Seminar „Ethnische Ungleichheiten im Bildungsverlauf“ steht die Selektivität des deutschen Bildungssystems im Mittelpunkt. Die Studierenden des Master-Studienganges Soziologie widmen sich hierbei intensiv den zentralen Begriffen, theoretischen Erklärungsansätzen und empirischen Befunden an der Schnittstelle von Bildungs- und Ungleichheitsforschung. Gemeinsam mit der Dozentin Anne-Kristin Kuhnt erörtern sie zudem bildungspolitische und pädagogische Handlungsalternativen.
Mehr erfahren...

„Sich auf das Wesentliche reduzieren, ist eine Kompetenz, die man unabhängig vom späteren Beruf immer gebrauchen kann“ sagt Anne-Christin Kuhnt, die Dozentin eines der beiden Seminare, die an der Posterpräsentation teilnehmen.

Die thematische Auseinandersetzung mit Armut im Rahmen des Lehramtsstudiums beschreibt einer der Studierenden als zentral: „In der Ruhrregion ist man auf jeden Fall mit Ungleichheiten konfrontiert. Als angehende Lehrkräfte spüren wir die Unterschiede im Bildungssystem selber schon jetzt im Rahmen von Praktika. Die Auswirkungen von Bildungsarmut sowie lokale Gegenmaßnahmen zu kennen, ist für mich wichtig. Hier war das Seminar sehr hilfreich.“

Die Dozentinnen

Eibert_Kuhnt_2016_300x225Christina Eibert ist Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Professur für empirische Sozialstrukturanalyse.

Dr. Anne-Kristin Kuhnt arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Soziologie (Schwerpunkte: Familien- und Migrationssoziologie). Beide sind sowohl im B.A. und M.A. Soziologie als auch im B.A. und M.Ed. Lehramt Sozialwissenschaften als Dozierende tätig.

Sie befürworten die interdisziplinäre und studiengangsübergreifende Zusammenarbeit und haben bereits öfter die Posterpräsentationen ihrer Kurse gemeinsam veranstaltet. Trotz des organisatorischen Mehraufwands sehen sie in der hohen Motivation ihrer Studierenden, der Förderung der Eigenständigkeit sowie der Methoden- und Präsentationskompetenz große Vorteile des Seminarformats.
Mehr erfahren...

Eine andere Studentin findet besonders den Einblick in die außerschulische Jugendarbeit und den Austausch mit den dortigen Miarbeiter*innen wertvoll – eine Möglichkeit, die im Rahmen des Seminars gegeben war: „Die Jugendclubs leisten einen wichtigen Erziehungsauftrag und ergänzen die Arbeit der Schule. Die Lebenswelt der Kinder außerhalb von Schule unterscheidet sich von dem, wie ich bislang Schüler*innen im Unterricht wahrgenommen habe. Ich glaube, ich werte jetzt manche Unterrichtssituationen anders.“

Den Posterpreis ging in diesem Semester an eine Soziologie-Studentin, die sich in ihrem Poster mit der Fragestellung: „Kann der Besuch einer Kindertageseinrichtung die Sprachkompetenzen von Kindern mit Migrationshintergrund verbessern?“ beschäftigt hat. Wir wünschen allen Seminarteilnehmenden schöne Semesterferien und alles Gute für ihr weiteres Studium!

Die Rubrik „Werkstattbericht“

Mit der neuen Rubrik „Werkstattbericht“ wollen wir zeigen, was in der Lehre im Lehramt Sozialwissenschaften so alles passiert: Hier stellen wir besondere Seminarformate, engagierte Dozierende oder einfach Lehrveranstaltungen vor, die für die Teilnehmer*innen besonders spannend oder erfolgreich gewesen sind. Den Auftakt macht in diesem Semester die gemeinsame Posterpräsentation der Masterseminare „Armut in der Wohlstandsgesellschaft“ und „Ethnische Ungleichheit(en) im Bildungsverlauf“.Mehr erfahren...