Seminar: Soziologische Analyse der Globalisierung und Transnationalisierung
Der Ausgangspunkt für die besondere Form, die Dr. Glaucia Peres da Silva in diesem Semester für ihr Seminar gewählt hat, war ihre Unzufriedenheit mit der üblichen Seminarvariante mit wöchentlichen Referaten. Dies ist für Dozierende wie Studierende häufig wenig motivierend, worunter auch die Qualität der Referate und der Lernerfolg leiden können.
Das Seminar
Hieraus entstand die Idee, ein Seminar einmal so zu organisieren, dass es auf gemeinsame Abschlussveranstaltungen in Form von „Mini-Konferenzen“ zuläuft, bei denen die Referenten und Referentinnen sich ihre Ergebnisse gegenseitig in konzentrierter Form präsentieren. Unterstützt werden diese Präsentationen durch Poster, welche die Essenz der Referate festhalten sollen; die Präsentationen werden durch Komiliton*innen leitfadengestützt begutachtet. Auf dem Weg zu diesen Mini-Konferenzen werden in jeder Seminarsitzung Gruppenarbeiten mit Werkstatt-Charakter durchgeführt. Unmittelbar vor den Mini-Konferenzen finden außerdem mehrere Sitzungen statt, in denen gemeinsam intensiv an der Referatvorbereitung gearbeitet werden kann.
Das Ergebnis spricht für sich: Zufriedene Studierende – und eine glückliche Dozentin, die begeistert von der tollen Arbeitsatmosphäre und der engagierten Seminargruppe berichtet. Der Versuch mit dem neuen Seminarformat hat sich offensichtlich bewährt.
Uns interessiert natürlich noch besonders, ob sich für die Dozentin die Herangehensweise an Lehrveranstaltungen im B. A. Lehramt von der an andere Seminare unterscheidet. Dr. Peres da Silva sieht hier eigentlich keinen großen Unterschied: „Ich sehe meine Rolle nicht darin, ‚Rezeptwissen‘ zu liefern, wie man das Thema Globalisierung im Unterricht behandelt. Ich sage auch nicht: Dieses und jenes Schulbuch ist gut. Es ist mir eher wichtig, dass die Studierenden soziologische Theorien und Ansätze erlernen, die ihnen den nötigen Hintergrund liefern, um das Thema später einmal kompetent unterrichten zu können.“
Die Dozentin

Eine Studentin bestätigt genau dies: Die Ansätze und Perspektiven, die sie im Seminar kennengelern habe, würden ihr definitiv helfen, das Phänomen „Globalisierung“ besser zu verstehen. Dies merke sie bereits jetzt bei der Lektüre von Zeitungsartikeln.
Und auch das Seminarformat und insbesondere die Postererstellung ist bei der Seminargruppe gut angekommen. Ein andere Studentin: „Am Anfang war ich dem Ganzen eher abgeneigt, weil es nach viel Arbeit aussah. Aber gerade die Postererstellung war eine enorme Hilfe, um die mündliche Präsentation zu strukturieren und reduzieren.“