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Emotionalität im Politikunterricht – Sabine Manzel spricht bei GPJE-Jahrestagung

Sabine Manzel GPJEÜber die mündliche Beteiligung von Jungen und Mädchen im Politikunterricht ist bislang erstaunlich wenig bekannt. Gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezüglich der Redeanteile in politischen Diskussionen? Sind sie unterschiedlich emotional involviert?

Diese Fragen beschäftigten Prof. Dr. Sabine Manzel vom Lehrstuhl Didaktik der Sozialwissenschaften an der UDE. Auf der Jahrestagung der Gesellschaft für Politikdidaktik und politische Jugend- und Erwachsenenbildung (GPJE) stellte Sabine Manzel erste Ergebnisse einer explorativen Studie vor, die aus standardisierten Unterrichtsvideos aus dem Dissertationsprojekt von Dorothee Gronostay ausgewertet wurden.

Demnach wird die Hypothese eines „gender gaps“ in dieser Studie nicht bestätigt: Schülerinnen unterscheiden sich nicht signifikant bezüglich ihrer Redebeitragslänge und ihrer emotionalen Involviertheit von Schülern. Mädchen diskutieren genauso gerne und engagiert wie Jungen – oder eben auch genauso ungern.

Die im Dissertationsprojekt eingesetzte Methode der Fishbowl-Diskussion steigert interessanterweise insgesamt die Emotionalität. Die Freude am Argumentieren, aber auch die Unsicherheit bzgl. der eigenen inhaltlichen Äußerungen nimmt deutlich zu.

Auffällig ist, dass sich insgesamt sehr wenige Schüler/innen der Stichprobe an den Diskussionen beteiligt haben, was angesichts der Wichtigkeit der politischen Mündigkeit Anschlussfragen aufwirft: Wie kann kommunikative Partizipation im Politikunterricht gefördert werden?

Eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist nach Abschluss der Videostudie geplant.